Stürmisches NRW: Umgestürzter Baum legt Bahnverkehr lahm

Es bleibt stürmisch. Am Mittwoch fegt der Wind mit bis zu 90 Stundenkilometern über NRW. Schon am Dienstag richtete das Wetter Schäden an. Ein Baum blockierte eine wichtige Bahnstrecke bei Bonn.

Bochum/Bonn (dpa). Ein Ausläufer des atlantischen Orkantiefs „Hergen“ ist am frühen Dienstag über Nordrhein-Westfalen hinweggefegt und hat etliche Bäume aus dem Boden gerissen. Bei Bonn stürzte ein Baum auf Bahngleise und legte die wichtige Zugstrecke zwischen Köln und Koblenz am Vormittag für eine Stunde lahm. „23 Züge waren verspätet“, sagte ein Bahnsprecher. Betroffen waren auch zehn Intercitys und ICE. „Vier Züge mussten umgeleitet werden; sieben Züge erhielten Teilausfälle“, berichtete die Bundespolizei in Köln.

Ihr zufolge betrug die Verspätung zusammengerechnet 670 Minuten. Zwischen Bonn und Bornheim setzte die Bahn Busse ein. Auf einer Bundesstraße in der Nähe von Heinsberg kippte ein mit Styropor beladener Lkw-Anhänger um und blockierte die Straße - mitten im Berufsverkehr. In Aachen mussten die Beamten bis zum Mittag 20 Mal wegen des Sturms ausrücken. Dort waren Mülltonnen umhergeflogen und Verkehrsschilder umgekippt. „Zwei Mal hatten herabfallende Äste die Scheiben von geparkten Autos durchschlagen“, berichtete die Polizei Aachen.

In Stolberg fielen Teile der Fassade eines Hauses auf die Fahrbahn. Auch in Westfalen wütete „Hergen“. Im Kreis Soest flog im stürmischen Wind ein Gartenpavillon durch die Luft, Windböen stießen Baustelleneinrichtungen um und rissen Äste von den Bäumen. Im sauerländischen Warstein verschob der Sturm einen Pkw-Anhänger. Verletzt wurde niemand.

Es gilt weiterhin, die Regenschirme gut festzuhalten: In den nächsten Tagen bleibt es in NRW stürmisch. Am Mittwochmittag frischt der Wind auf und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 80 oder 90 Kilometern pro Stunde, teilte der Wetterdienst Meteomedia in Bochum mit. Das entspricht Windstärke 9. „Unangenehm, aber nicht dramatisch“, sagte Meteorologe Jürgen Weiss. Gelegentlich fällt Regen, vereinzelt gibt es auch Graupelschauer oder Gewitter. Auch für den Rest der Woche rechnen die Meteorologen mit kräftigem Wind.