Südwind zu Winteranfang
Offenbach (dpa) - Dunkel, stürmisch und mild beginnt der kalendarische Winter in Deutschland. Und zu Weihnachten sind zweistellige Plusgrade in Sicht - zumindest im Westen.
Ganz so mild wie im vergangenen Jahr, als an Heiligabend im Süden T-Shirtwetter bei bis zu 20 Grad herrschte, werde es aber nicht, sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Schon zum zweiten Mal in dieser Saison ist ein Sturmtief namens „Christian“ entscheidend am Wetter beteiligt. „Es ist das übliche Islandtief“, sagte Ruppert. Zum Orkan, der Deutschland treffen könnte, werde es aber anders als der vorangegangene „Christian“ nicht. Ihre Namen bekommen Hoch- und Tiefdruckgebiete vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin. In diesem Jahr erhalten alle Tiefs männliche Namen, und die werden nach dem Alphabet vergeben. Wenn das Z erreicht ist, beginnt es wieder mit A. Nach Angaben des Instituts gehört der aktuelle „Christian“ zum sechsten Tief-Durchlauf dieses Jahres.
„Christian“ pustet milde Luft aus Süden und Südwesten nach Deutschland. Das bedeutet Temperaturen weit im Plus, nachts nur stellenweise leichten Frost, gelegentlich Regen und viel Wind. Auf den Bergen und an der See könnten die Böen Sturmstärke erreichen.
Ein Trost: Mit dem Beginn des kalendarischen Winters am Samstag ist die dunkelste Zeit erreicht, ab Sonntag werden die Tage wieder länger. „Auf der Nordhalbkugel herrschen am Samstag der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres“, sagte Ruppert. In Berlin gehe die Sonne um 08.13 Uhr auf und um 15.33 Uhr unter. Für die Meteorologen hat der Winter schon am 1. Dezember begonnen, sie rechnen in vollen Monaten.