Superstar-Show: Ein Sänger namens Karlheinz
Tolle Stimme und Schuh-Tick: Der Kandidat aus Düsseldorf steuert auf die Finalrunde zu.
Düsseldorf. Collins Owusu hat es bei der RTL-Talentshow "Deutschland sucht den Superstar" ("DSDS") schon ziemlich weit gebracht: Von 30000 Bewerbern ist der Düsseldorfer mit Songs von Xavier Naidoo und Stevie Wonder ("meine musikalischen Vorbilder") unter die letzten 50 Kandidaten vorgedrungen.
Mit dem 25-Jährigen ist die vielfach wegen ihrer Härte kritisierte Jury mild umgegangen. Einmal erntete er für seinen Vortrag sogar ein kommentarloses "drei Mal Ja". Die Stimmung beim Vorsingen sei insgesamt gut gewesen. "Aber dann wurde es doch bedrückend, weil so viele so schnell rausgeflogen sind. Ich war auch aufgeregt, aber ich habe mir gesagt: "Du willst was erreichen. Also reiß’dich zusammen", erzählt Collins Owusu - sein Nachname heißt auf ghanaisch übrigens Karlheinz.
Musik war für den Jungen, der bis zu seinem siebten Lebensjahr bei der Großmutter in Ghana gelebt hatte, immer ein wichtiger Teil seines Lebens. Er singt im Düsseldorfer Gospelchor, seitdem er acht Jahre alt war, und tritt mit ihm jeden Sonntag in der Kirche auf. Mit 14 Jahren fing er an, eigene Songs zu schreiben. Afrikanische Musik hört er "gar nicht. Das hören nur meine Eltern und meine Schwester. Ich stehe auf deutsche und englische Songs".
Und die singt er auch gern mit seiner Freundin, mit der er seit acht Jahren zusammen ist, und mit der gemeinsamen Tochter Lakisha (4): "Sie liebt das sehr." Collins hat zwar keine Ausbildung und im Moment auch keinen Job. Aber wenn er in den vergangenen Jahren Arbeit hatte, haben er und seine Freundin immer eisern gespart, damit er die Wohnung für seine kleine Familie hübsch einrichten kann.
Nun hofft er, mit der RTL-Show den Durchbruch zu schaffen. Wenn Collins Owusu unter die letzten 15 "DSDS"-Kandidaten kommen sollte, dann will er bis zur Liveshow am 8. März "pauken, pauken pauken, damit ich die Songs richtig im Kopf habe".
Neben der Musik pflegt der Düsseldorfer eine Vorliebe für Schuhe und Mützen: Er kann aus 169 Paaren und 40verschiedenen Kopfbedeckungen wählen. Wenn er weiterkommt, will er aber "höchstens drei Paar Schuhe" mitnehmen: "Dann habe ich was zum Wechseln." Seine grüne Strickmütze ist inzwischen zu einer Art Markenzeichen geworden - "komischerweise hatte ich vor der Jury auch noch passende grüne Schuhe an", sagt Collins. Ach, ganz zufällig? "Ja, wirklich."
Jugendschutz Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat gestern in den "DSDS"-Shows Verstöße gegen den Jugendschutz festgestellt. Die Wiederholungen im Tagesprogramm zwischen dem 26. Januar und 3.Februar könnten die Entwicklungen von Kindern unter zwölf Jahren beeinträchtigen. Die KJM kritisierte das abwertende Verhalten der Jury und die redaktionelle Gestaltung, die Kandidaten gezielt lächerlich mache.
Bussgeld Wegen wiederholter Verstöße gegen den Jugendschutz verhängt die KJM erstmals seit ihrer Gründung 2003 ein Bußgeld: RTL soll 100000 Euro zahlen.