Wenn am Niederrhein die Erde bebt
Bergbau: Einstürzende Stollen sorgen öfter für Schrecken–und Schäden. Die Ursache für diese Beben: Die afrikanische Platte bewegt sich nach Norden und drückt gegen Italien.
<strong>Niederrhein. "Zuerst habe ich geglaubt, unsere Kinder toben im Obergeschoss. Die Gläser im Schrank haben geklirrt, so stark waren die Erschütterungen. Doch dann war wieder Ruhe und meiner Frau und mir war klar: Es muss wohl wieder ein Erdbeben gewesen sein". Erdbeben sind für Arnold Weihermann (Name geändert) aus Moers-Repelen nichts Neues mehr. "So etwas kommt hier öfters vor, seit die Stollen im Erdreich unter uns ab und an mal einstürzen." Beim vorangegangenen Beben im Dezember habe er auf einem Baugerüst gestanden, sagt der 36-jährige Handwerksmeister. "Das war schon etwas brenzliger."
Das Deckgebirge über den Stollen stürzt ein
Einstürzende Bergwerks-Stollen sind auch Auslöser des Erdbebens am Sonntag gewesen. Größere Schäden haben die Erschütterungen, bei denen eine Stärke von etwa 2,9 auf der Richter-Skala gemessen wurde, nicht verursacht. Dies bestätigten Polizei und der Geologische Dienst NRW gestern in Krefeld. Das Beben war demnach in Moers, Kamp-Lintfort sowie bis nach Neukirchen-Vluyn und in Teile Duisburgs hinein deutlich zu spüren.
Vorbeugende Maßnahmen, etwa das Auffüllen von bekannten Hohlräumen mit Beton, gebe es nicht. Lehmann: "Die einzige Möglichkeit besteht darin, beim Abbau von Kohle die Hohlräume nicht zu groß werden zu lassen."