Das Poesiealbum im Internet
Im März soll das Internetnetzwerk „Facebook“ in Deutschland starten und dem StudiVZ Konkurrenz machen. Ein Selbstversuch.
Düsseldorf. Name, Geburtsdatum, Hobbys, Lieblingsfilme - die ersten Informationen gebe ich fast automatisch heraus. Foto hochgeladen, kennt man ja. Doch dann soll ich meine "Fun Wall" gestalten: Welches Video passt am besten zu meiner zeitweiligen Gemütsverfassung, darf es eine David Hasselhoff-Fotogalerie sein oder doch lieber ein virtueller Garten mit süßen Erdbeerpflänzchen?
"Facebook verändert das Kommunikationsverhalten, weil es erlaubt, auch oberflächliche Kontakte während langer Zeit aufrechtzuerhalten", sagt der Schweizer Andreas Wimmer, der an der Universität von Kalifornien als einer der ersten Kommunikationswissenschaftler das Phänomen Facebook erforscht. Er prophezeit: "Allerdings ist das Potenzial, Kontakte zu verfolgen, beschränkt, so dass es zu einer inflationären Entwertung von Online-Kontakten kommen wird, je mehr diese in der Zahl zunehmen."
Idee: Facebook und StudiVZ sind soziale Netzwerke im Internet. Die Grundidee: Nutzer erstellen sich Profile, suchen nach Bekannten und bleiben mit ihnen über kurze Mitteilungen in Kontakt.
Nutzer: Facebook hat bisher fast 60 Millionen Nutzer weltweit, die meisten aus den USA und Großbritannien. Jeden Tag kommen 200.000 neue hinzu. In Deutschland haben sich bislang 600.000 Menschen bei Facebook registriert. Zum Vergleich: Das StudiVZ hat 4,8 Millionen Mitglieder.