Taschenmode 2015: Klassiker und Farbkontraste
Offenbach (dpa) - Nicht nur bei den Farben liegen die Klassiker unter den Handtaschen im kommenden Jahr im Trend. Auch bei den Formen setzen die Designer auf Bewährtes. Insgesamt geht es 2015 in der Taschenmode ruhiger zu.
Die Handtaschen 2015 wollen die Leichtigkeit eines unbeschwerten Sommers vermitteln. Florale Muster und Schmetterlinge spiegeln nostalgisches Landleben wider, Unterwassermotive stimmen auf den Urlaub ein. „Es wird entspannt, aufgeräumt“, sagt Mode-Fachmann Martin Wuttke von der Internationalen Lederwarenmesse (ILM, 6. bis 8. September) in Offenbach. Dazu passt, dass die modischen Strömungen weniger schnell wechseln als in der Vergangenheit. „Es tritt Entschleunigung ein“ - Taschen könnten auch einmal eine Saison länger getragen werden.
Bei Farben und Formen dominieren Klassiker. Sandfarben, Beige und Pastelltöne kontrastieren mit kräftigem Gelb-Grün, und auch mit Schwarz und Blau. Grau wird in den unterschiedlichsten Abstufungen getragen. „Mit der Farbe machen Sie nichts falsch“, sagt Wuttke.
Bei den Modellen setzen die Designer auf bewährte Riesenshopper, Beutel und standfeste Trapezformen. Daneben stehen verspielte Clutches, kleine Handtaschen ohne Henkel, mit fast kitschig wirkender Blütendeko und Riesenperlen. Fransen in Kombination mit Ethnodesigns vermitteln einen Hauch von Exotik. Getragen werden die Taschen an langen Riemen und Griffen.
Der Rucksack bleibt sowohl bei den Frauen als auch den Männern in Mode. Außerdem sollen aufgepeppte Turnbeutel und stadttaugliche gemachte Sporttaschen die Herren begeistern. Das Reisegepäck bietet mehr Neuheiten: Hier rollt unter anderem ein Koffer vor, den der Besitzer mit Hilfe einer Fotofolie im Stil seiner Reisegarderobe verzieren kann.
Von einem neuen Trend zu veganen Produkten spüren Handel und Hersteller wenig. Schon seit langem sei nur ein Bruchteil der in Deutschland verkauften Handtaschen aus Leder - Textilien und Kunststoffe überwiegen bei den Materialien.
Die daraus gefertigten Taschen sind mit Preisen zwischen sechs und zehn Euro im Einkauf deutlich günstiger. „An der Kasse fällt die Entscheidung für das billigere Produkt“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie, Manfred Junkert. Bei den Konsumenten klafften Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Die Branche lässt überwiegend in China, Italien und Vietnam produzieren. Aus China kam im ersten Halbjahr 2014 gut die Hälfte der 26 Millionen importieren Handtaschen.