Tief „Ludwig“ bleibt meist harmloser als erwartet
Hamburg (dpa). Sturmtief „Ludwig“ hat in der Nacht zum Dienstag in Deutschland zumeist nur kleinere Schäden verursacht. Zwischen Hamburg und Freiburg mussten Feuerwehr und Polizei seltener als erwartet wegen umgeknickter Bäume oder verstopfter Gullideckel ausrücken.
Verletzte gab es laut Polizeiangaben bis zum Morgen keine.
Einen größeren Einsatz gab es nur für die Helfer in Wuppertal, wo die Feuerwehr nach einem Blitzeinschlag zu einem abgedeckten Haus gerufen wurde. Durch eine Windböe war das rund 40 Quadratmeter großes Satteldach aus der Verankerung gerissen worden und in einen Innenhof gestürzt. In Simmerath bei Aachen musste die Bundesstraße 399 wegen einer unterspülten Fahrbahn für den Verkehr gesperrt werden.
Auch in Hamburg blieb es laut Feuerwehr „eher ruhig“. „Nur 91 Mal“ mussten die Helfer bis in die frühen Morgenstunden ausrücken und verstopfte Abflüsse frei räumen. Auf der Autobahn 23 bei Hamburg musste die Feuerwehr nach Dauerregen zudem eine große Pfütze absichern, in der sich zuvor ein Auto überschlagen hatte.
In Thüringen war auf der A 71 in den Morgenstunden an der Abfahrt Gräfenroda (Ilm-Kreis) eine Schlammlawine auf die Fahrbahn niedergangen. Rund 30 Kubikmeter Erde verschmutzten die Fahrbahn so stark, dass ein Auto steckenblieb, sagte ein Polizeisprecher. Während der Reinigungsarbeiten musste die Abfahrt für rund zweieinhalb Stunden gesperrt werden.
Am Montag hatte Tief „Ludwig“ in Hessen zahlreiche Sturmschäden verursacht. Die Sachschäden blieben nach Polizeiangaben aber auch hier meist gering, verletzt wurde niemand. Die heftigen Böen stürzten zahlreiche Bäume um und wehten Dachziegel von den Häusern.
Im Frankfurter Stadtteil Fechenheim stürzte die Giebelwand einer leerstehenden Scheune um. Der Deutsche Wetterdienst hatte seine Unwetterwarnung für Montagabend auch auf Sachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Saarland, Bayern und Baden-Württemberg ausgeweitet. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia brachte „Ludwig“ Sturmböen von 80 Stundenkilometern mit sich - im Bergland bis zu 140 Stundenkilometer.
Örtlich prognostizierten die Wetterexperten bis Dienstagfrüh Niederschlagsmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in zwölf Stunden. Auch am Dienstag bleibe es windig mit starken Böen - das Schlimmste sei dann aber überstanden.