Tobias Kollmann: Der Pionier
Tobias Kollmann kann man keinen Kleinmut nachsagen. Der 43-jährige Wissenschaftler, der die digitale Wirtschaft in NRW voranbringen soll, hat in der Branche selbst viel gewagt. Seit 20 Jahren beschäftigt sich der Volkswirt mit Internet-Themen.
Seit 2005 hat er an der Uni Duisburg-Essen den einzigen Lehrstuhl in Deutschland mit dem Titel „E-Entrepreneurship“. Doch Kollmann ist nicht nur Forscher und Lehrer. Er war auch Gründer, ist Berater und Investor. Klar, dass er seinen Lehrstuhl neben der neuen Aufgabe als Beauftragter für digitale Wirtschaft in NRW behält. Er soll Brücken schlagen zwischen Gründern, Wissenschaft, Kreditwirtschaft und Industrie. „Wir brauchen Dolmetscher“, sagt NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD).
1998 war Kollmann Mitbegründer der digitalen Börse autoscout24. Damals musste er Klinken putzen, erinnert sich der Godesberger. Danach war er Geschäftsführer einer Gesellschaft zur Unterstützung von Start-up-Unternehmen. Er finanzierte zahlreiche Neugründungen in der Netzökonomie. Als Netzexperte ist Kollmann viel gefragter Gesprächspartner. Als Privatmann muss er nicht in der ersten Liga spielen: Seit 2013 ist er Mitglied im Aufsichtsrat des Zweitligisten 1. FC Köln.