Weltfrauentag: 10 Klischees zu Einkaufen, Putzen und Frisieren
Es gibt viele Klischees über Frauen. Wir machen den Faktencheck.
Berlin. Frauen frieren und können nicht Auto fahren — solche Vorurteile sind weit verbreitet. Was steckt wirklich hinter solchen Klischees? Wir prüfen es anlässlich des Weltfrauentags heute.
Ja, nur selten haben die Männer die Hoheit über Staubsauger und Wischmopp — bloß 16 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage an, im Haushalt aufzuräumen. Nach Ansicht der Frauen sind sogar nur zwei Prozent der Männer die Chef-Putzer. Frauen putzen nach eigenen Angaben die gemeinsame Wohnung in 64 Prozent der Fälle. Das ergab 2013 eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Ja, die ausgeprägte Kälteempfindlichkeit von Frauen ist eine wissenschaftliche Tatsache. Sie besitzen weniger Muskelmasse als Männer. Gemessen am Gesamtgewicht besteht ein Mann zu 40, eine Frau zu 25 Prozent aus Muskeln. Sie sind ständig durchblutet und produzieren so Wärme. Auch frieren Frauen schneller, weil ihre Oberhaut um etwa 15 Prozent dünner ist als die männliche.
Stimmt. Deutsche Frauen besitzen im Schnitt mehr als doppelt so viele Treter wie Männer. Hatten männliche Befragte im Durchschnitt 8,2 Paar, waren es bei den Frauen 17,3. Das ergab 2014 eine Umfrage von YouGov.
Ja, in Deutschland verdient eine Frau in einem Ganztagsjob im Schnitt etwa 22 Prozent weniger als ihr männlicher Kollege — das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2012.
Stimmt: Mädchen greifen laut einer Springer-Analyse häufiger zum Buch als Jungen. 54 Prozent der Mädchen lesen nach eigenen Angaben täglich, aber nur 35 Prozent der Jungen. Der Trend setzt sich bei Erwachsenen fort: 45 Prozent der Frauen lesen mehrmals pro Woche — aber nur 30 Prozent der Männer.
Laut Statistik machen Frauen weniger Fehler im Straßenverkehr. Zudem haben sie weniger Punkte in Flensburg. Etwa sieben Millionen Männer (77,6 Prozent) waren 2012 im Verkehrszentralregister vertreten. Der Anteil der Frauen lag bei etwa 22,4 Prozent. Und: Nie zuvor waren in Deutschland so viele Autos auf Frauen zugelassen, wie der Auto Club Europa mitteilte.
Das Klischee von weiblichen Quasselstrippen und wortkargen Männern ist weit verbreitet. Doch glaubt man Psychologen der University of Arizona, reden Männer und Frauen gleich viel. Im Durchschnitt geben sie rund 16 000 Wörter pro Tag von sich.
Ein Großteil der Frauen verzichtet nach eigenen Worten auf Alkohol (75,2 Prozent), legt besonderen Wert auf gesunde Ernährung (67,1) und auf eine insgesamt gesündere Lebensweise (60,6). Bei den Männern sind dies laut einer repräsentativen Umfrage der „Apotheken-Umschau“ deutlich weniger.
Das scheint zu stimmen, wenn man nach der Pisa-Studie 2012 geht. Jungen erreichten durchschnittlich 14 Punkte mehr als Mädchen.
Von wegen! Ihren Körper pflegen Männer fast genauso lange wie die vermeintlich eitleren Frauen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest. Demnach brauchen Männer 46 Minuten täglich für die Pflege, Frauen nur sechs Minuten mehr.