Trickbetrüger: Arzt in der Millionen-Falle
Angeklagter (41) soll sein Opfer mit falschen Gewinnversprechen in immenser Höhe gelockt haben.
Düsseldorf. Sogar ein Mediziner soll in die Falle mit dem falschen Spielgewinn getappt sein: Seit gestern muss sich ein 41-jähriger Angeklagter wegen Betrugs in Höhe von fast 300 000 Euro vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten.
Laut Anklage hat er seinen Opfern nie existierende Lotteriegewinne in siebenstelliger Höhe versprochen, um vor diesem Hintergrund zur Kasse zu bitten — für angebliche Anwalts- und Versicherungskosten. Er habe zu Überweisungen auf spanische Konten aufgefordert.
Die Masche kursiert seit Jahren als „Nigeria-Trick“ — so benannt wegen der Herkunft dubioser E-Mails, die von den Betrügern verwendet werden. Die Täter versprechen üblicherweise einen hohen Geldbetrag. Sie zahlen aber nie, sondern verlangen immer neue Vorleistungen von ihren Opfern. Andernfalls entschwinde die Chance. Die Geschädigten zahlen trotz regelmäßiger Warnungen der Polizei bereitwillig.
In dem Düsseldorfer Fall war es ein Neurologe, für den die Verlockung zu groß wurde: Fast eine Million Euro sollen ihm als Gewinn versprochen gewesen sein. Der Angeklagte wurde bei der versuchten Übergabe von 30 000 Euro in einer Kö-Bank festgenommen. Die Polizei hatte nach Informationen unserer Zeitung übrigens einen Bankmitarbeiter gerufen, nicht etwa der Geschädigte. Der hatte zuvor schon fast 50 000 Euro durch Überweisungen gezahlt.
Der Angeklagte sagte gestern aus, er habe diese Übergabe für einen Anderen abwickeln sollen. Und ja: Er sei sich bewusst gewesen, dass es um Betrug ging. Zu fünf weiteren Fällen erwartet das Gericht eine umfassende Beweisaufnahme.
So soll der Angeklagte sogar angegeben haben, eine Auszahlung verzögere sich, weil verfärbte Geldscheine zunächst noch gereinigt werden müssten. Ein Opfer soll vom Angeklagten sogar einen Scheck erhalten haben. Der stellte sich aber als gesperrt heraus. Der Prozess wird fortgesetzt.