Unglück: Explosion legt die A1 still

Ein Bagger stößt bei Remscheid auf Sprengstoff. Vier Menschen werden leicht verletzt.

Remscheid. Der laute Knall ließ selbst den Menschen an der etwa 800 Meter entfernten Autobahn-Raststätte den Schreck in die Glieder fahren. So groß war die Wucht der Explosion am Donnerstag gegen 14.20 Uhr an der Autobahn1 bei Remscheid.

Die Autobahn wird derzeit zwischen Wermelskirchen und Remscheid auf sechs Spuren ausgebaut. Ein Bagger war dabei im Bereich der Baustelle mit seinem Meißel auf Sprengstoff gestoßen. Durch den Druck wurde der kiloschwere Bagger-Meißel abgerissen.

Er traf zum Glück aber niemanden. Anders die nach der Detonation umherfliegenden Steine. Sie wurden unter anderem auch auf die Fahrbahn geschleudert. Durch sie erlitten der Baggerfahrer und zwei seiner Kollegen leichte Verletzungen. Ein etwa fußballgroßer Klumpen traf ein vorüber fahrendes Auto.

Auch dessen Fahrer wurde nach Angaben von Ingrid Scholtz, Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW, leicht verletzt. Als die Rettungskräfte der Feuerwehr eintrafen, saß der Fahrer noch im Wagen. Er wurde ebenso wie die anderen Verletzten ins Remscheider Sana-Klinikum gebracht.

Woher der Sprengstoff stammte, der dem Bagger zum Verhängnis wurde, stand Donnerstagnachmittag zunächst nicht fest. Vor allem im Bereich des Remscheider Berges müssen allerdings immer wieder Felsen weggesprengt werden. Nur so passt die später sechsstreifige Autobahn unter der denkmalgeschützten Bogenbrücke der Bahnstrecke zwischen Wuppertal und Remscheid hindurch.

Offensichtlich war daher laut Scholtz das explosive Material bei Lockerungssprengungen in der vergangenen Woche liegen geblieben. "Das sollte so nicht sein", kommentierte Scholtz. Diese Details wollte die zuständige Autobahnpolizei Donnerstag weder dementieren noch bestätigen.

Wie es dazu kommen konnte, dass der Sprengstoff liegen geblieben war, konnte Scholtz nicht sagen. Für die Sprengungen und die Entsorgung der Ladungen sei die damit beauftragte Firma zuständig, erklärte sie.

Nach dem Unfall war die A1 zwischen den Anschlussstellen Wermelskirchen und Remscheid in Fahrtrichtung Dortmund für 90 Minuten voll gesperrt. Der Verkehr wurde großräumig ab dem Kreuz Leverkusen über die A3 und die A46 umgeleitet. Da aber auch viele Fahrzeuge über die Raststätte Remscheid von der Autobahn geleitet wurden, um durch die Stadt zur Anschlussstelle Remscheid zu gelangen, brach auch an manchen Stellen in der Stadt der Verkehr zusammen.

Bevor die Autobahn wieder freigegeben werden konnte, musste der zuständige Sprengmeister herbeigeholt werden. Als er festgestellt hatte, dass keine weitere Explosionsgefahr bestand, konnte der Verkehr wieder rollen.

Die Kriminalpolizei hat die Baustelle beschlagnahmt.