Unwetter beenden tropisches Pfingstwochenende - Sturm und Hagel
Mal schien die Sonne ungetrübt, dann verdunkelte sich der Himmel. Pfingsten ging vielerorts mit Unwettern zu Ende. Vor allem im Sauerland gab es am Montag heftige Niederschläge.
Düsseldorf (dpa) - Die fast schon tropischen Pfingsten mit Werten von mehr als 30 Grad gingen in Nordrhein-Westfalen vielerorts mit Unwettern zu Ende. Im Sauerland gab es am Montagnachmittag in einigen Orten heftige Niederschläge. So schlug in Warstein binnen Minuten das heiße Wetter um und es hagelte. Die Hagelkörner hatten laut einem Augenzeugenbericht eine Größe von bis zu einem Zwei-Euro-Münzstück.
In Brilon fiel am Montagnachmittag Starkregen. „Es war kurz und heftig“, sagte ein Polizeisprecher. Im Ortsteil Brilon-Messinghausen ergoss sich nach dem starken Regen am späten Montagnachmittag eine Schlammlawine auf eine Straße. Verletzt wurde dabei niemand. Laut Feuerwehr standen in Brilon einige Keller und Straßen unter Wasser. Nach den heftigen Niederschlägen trat laut Augenzeugenbericht auch der Fluss Möhne im Oberlauf an einigen Stellen über die Ufer.
Die Kölner Kundgebung zum Gedenken an den Nagelbombenanschlag vor zehn Jahren musste wegen einer Unwetterwarnung vorzeitig beendet werden. Es seien Hagel und Sturmböen zu erwarten, wurde den 50 000 Besuchern am Montagabend mitgeteilt. Deshalb wurde die Veranstaltung etwa zwei Stunden früher als ursprünglich vorgesehen beendet. Udo Lindenberg und Peter Maffay konnten nicht mehr auftreten.
Durch Düsseldorf fegte am Montagabend ein so heftiger Sturm, dass bei einzelnen Autos die Alarmanlage ausgelöst wurde. Ampeln fielen nach Angaben von Augenzeugen aus, Autos stoppen am Straßenrand. Auch anderenorts zogen Gewitter mit Sturmböen und Starkregen durch.
In Erkelenz setzte am Pfingstmontag ein Blitz das Dach eines Einfamilienhauses in Brand. Die Bewohner konnten sich unverletzt ins Freie retten. Der Schaden durch Brand und Löschwasser wurde auf 300 000 Euro geschätzt. In Münster brachte eine Gewitterzelle der Feuerwehr eine unruhige Nacht. Im Stadtgebiet ging Starkregen nieder und Sturmböen fegten durch die Straßen. Die Feuerwehr musste einen auf ein Auto gestürzten Baum zersägen und Keller auspumpen.
Zuvor hatten die Freibäder am Wochenende Hochbetrieb gemeldet, die Menschen stürzten sich ins kühlende Wasser. In Düsseldorf, Haltern oder Duisburg standen die Badegäste geduldig vor der Kasse und kühlten sich dann im Wasser ab. „Bei uns ist großes Gekreische“, berichtete Elke Hellenbrandt, Geschäftsführerin eines Freibads in Duisburg.
Am Dienstag bleibt es nach einer Prognose des Wetterdienstes Meteogroup schwül-heiß. Gegen Mittwoch wird sich das Wetter im Land voraussichtlich beruhigen, es bleibt aber immer noch warm.