Unwetter mit 10.000 Blitzen und reichlich Regen über NRW
Essen/Bielefeld (dpa). Das Tiefdruckgebiet Lisa hat Nordrhein-Westfalen in der Nacht zum Freitag zahlreiche Gewitter beschert. Insgesamt wurden rund 10 000 Blitze über NRW gezählt, sagte Franzjosef Molé vom Deutschen Wetterdienst in Essen.
Starkregen setzte so mancher Rauferei enttäuschter Fußballfans ein plötzliches Ende. Viele Keller und Unterführungen füllten sich mit Wasser.
In Burbach südöstlich von Siegen gingen am Freitagmorgen innerhalb von knapp zwei Stunden 32 Liter Regen nieder, bei Bielefeld immerhin noch 30 Liter. Im Bielefelder Stadtgebiet mussten die Helfer innerhalb von anderthalb Stunden zu 18 wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Zahlreiche Straßen und Keller wurden überflutet und Gullydeckel vom Wasser hochgedrückt. In einigen Straßenzügen kam es zu kurzzeitigen Stromausfällen.
Auf der Autobahn 2 bildete sich neben der Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen Bielefeld Zentrum und Ostwestfalen-Lippe ein Schlammbach. Auf der A33 in Fahrtrichtung Osnabrück verunglückte ein 37 Jahre alter Fahrer eines Kleintransporters. Der Mann war mit seinem Auto nach einem Überholmanöver zwischen Stukenbrock-Senne und Schloß Holte auf regennasser Straße ins Schleudern geraten. Das Auto überschlug sich, der Mann wurde schwer verletzt.
In Lippstadt setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand. Menschen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden wird auf 12 000 Euro geschätzt. Größere Unwetterschäden waren dem landsweiten Lagedienst der Polizei nicht bekannt.
Grund der Gewitter ist das Aufeinandertreffen kältere Atlantikluft aus dem Westen und feuchtwarmer Luft aus dem Süden. Für den Freitagnachmittag waren weitere Unwetter mit starkem Regen, Hagel und Sturmböen angekündigt. Vereinzelt seien auch Tornados möglich. Am Samstag sollte sich die Wetterlage beruhigen.