Urteil: Der Nachbar als Mörder

Lebenslang für Tötung der Freundin und deren Mutter.

Wuppertal. Weil er seine 15 Jahre alte Freundin und deren Mutter (53) getötet hat, ist ein 31 Jahre alter Wuppertaler am Freitag zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann hatte im Prozess die Tat gestanden. Seine Freundin will er aus Wut über Beleidigungen und Ohrfeigen mit einem Kissen erstickt haben. In diesem Fall geht das Landgericht "nur" von Totschlag aus.

Die anschließende Tötung der Mutter - eine Ex-Alkoholikerin, die Probleme mit ihrer die Schule schwänzende Tochter hatte - wertet das Gericht als Mord. Der Angeklagte habe heimtückisch gehandelt. Laut Urteil hat er die 53-Jährige in ihrem Schlafzimmer überrascht, mit einem Fleischklopfer geschlagen und dann ebenfalls mit einem Kissen erstickt. Beide Opfer waren die direkten Nachbarn des Mannes.

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil die Leichen wochenlang unentdeckt blieben und der 31-Jährige nach der Tat immer wieder in die Wohnung seiner Opfer zurückgekehrt war. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann dort gegessen und seine tote Ex-Freundin besucht hat.

Laut Urteil ist der Angeklagte voll schuldfähig. Für eine Sicherheitsverwahrung gebe es keine juristische Handhabe.