Uschi Glas: Sie bleibt immer das Schätzchen
Uschi Glas wird 65 Jahre alt. Sie gilt als patente Frau, der der Ruf einer ewigen Fernsehschönheit vorauseilt.
München. Uschi Glas ist immer das Schätzchen geblieben: Erfolgreiche Schauspielerin, dreifache Mutter, bekannt und zugleich bodenständig. In Kniebundhose steigt sie auf den Gipfel und teilt mit dem Reporter vor laufender Kamera eine zünftige Brotzeit, genauso selbstverständlich schwebt sie in Abendrobe über den roten Teppich - und überraschte als 59-Jährige mit freizügigen Bikini-Fotos. Am Montag wird die Schauspielerin, der der Ruf der ewigen Fernsehschönheit vorauseilt, 65 Jahre alt.
Groß feiern will sie diesmal nicht, wie ihre Agentur mitteilt. Zu ihrem 60. Geburtstag hatte Uschi Glas noch zur Pressekonferenz in den Nachtclub P1 geladen und bei der Gelegenheit ihre Autobiografie "Mit einem Lächeln" vorgestellt. Damit wollte sie ihren Neustart demonstrieren nach dem Ende der "Bilderbuchehe" mit Bernd Tewaag, Vater der erwachsenen Kinder Benjamin, Alexander und Julia. Bis dahin hatte es die Schauspielerin geschafft, mit ihrer Familie ein perfektes Bild abzugeben: keine Skandale, keine Affären, keine Allüren. Doch 2002 erschienen Fotos ihres Mannes mit einer fast 30 Jahre jüngeren Frau. Da empört sich Uschi Glas erstmals öffentlich: "Ich steh’ doch nicht daheim wie ein Möbelstück rum, und er geht abends schnackseln."
Mittlerweile ist sie wieder verheiratet. 2005 gaben sich Glas und der Unternehmensberater Dieter Hermann auf Schloss Lustheim bei München das Ja-Wort. Und er ist selbstverständlich an ihrer Seite, wenn sie bei einer der vielen Galas in München abgelichtet wird.
In ihren Fernsehrollen ist sie fast immer die Patente, die sich durchsetzt. Im wahren Leben gibt es durchaus Rückschläge. Eine Niederlage musste sie im Rechtsstreit um die von ihr vermarktete Hautcreme hinnehmen. Die Stiftung Warentest darf die Schönhe
nennen. Bei einem Test hatte ein Teil der Probandinnen Hautreaktionen bekommen. Zuletzt tauchte der Name der Schauspielerin in Verbindung mit ihrem Sohn Benjamin (32) auf, der nach mehreren Bewährungsurteilen eine Haftstrafe antreten musste.
Ihr eigenes Leben wirkt sehr gradlinig. Aufgewachsen im niederbayerischen Landau als jüngstes von vier Geschwistern, zieht es sie als 20-Jährige nach München. Sie schlägt sich als Sekretärin durch, um in der Großstadt ihr Glück zu machen. Auf einer Premierenfeier empfiehlt sie sich keck dem Produzenten Horst Wendlandt als Schauspielanwärterin und bekommt prompt die erste Rolle: In dem Edgar-Wallace-Film "Der unheimliche Mönch". Sie nimmt Schauspielunterricht, spielt 1966 im "Winnetou"-Film das Halbblut Apanatschi und schafft drei Jahre später dank Peter Schamonis schräger Komödie "Zur Sache, Schätzchen" den Durchbruch. Im Fernsehen gilt sie seit den 80er Jahren vor allem in Serien als Quotengarant.
Ihren eigenen Weg geht Glas auch politisch, sprang im Jahr 2000 dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in der Schwarzgeld-Affäre mit einer Spende von 10 000 Mark zur Seite und wurde dafür gehörig kritisiert. Sie sagte dazu lediglich: "Das war für mich eine Frage der Courage."