Verfolgungsjagd: Flüchtendes Einbrecher-Trio reißt Frau (27) in den Tod

Kriminelle rammen in Hilden das Auto einer völlig unbeteiligten Ratingerin.

Hilden/Haan. Weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war, musste am Samstagabend eine 27-Jährige sterben. Auf der Flucht vor der Polizei haben drei Einbrecher in Hilden die völlig unbeteiligte junge Autofahrerin in den Tod gerissen.

Die verheiratete Ratingerin war mit ihrem Auto auf dem Hildener Westring unterwegs, als ein anders Fahrzeug mit weit über 100 Stundenkilometern frontal in ihren Fiesta krachte. Das Fahrzeug wurde von der Straße katapultiert, um 180 Grad herumgeschleudert und in einen Zaun neben der Fahrbahn geschleudert.

Der Wagen, der keine Airbags hatte, wurde bei dem Zusammenstoß völlig zerstört. Die Bergung der lebensgefährlich verletzten Frau war schwierig und dauerte lange. Die Ratingerin wurde mit einem Rettungswagen in die Uniklinik Düsseldorf gebracht. Die Ärzte konnten sie aber nicht mehr retten.

Das Kriminellen-Trio, zwei 26- und 33-jährige Frauen sowie ein 25-jähriger Mann aus Düsseldorf, kamen in ihrem ebenfalls völlig zerstörten Ford Ka mit mittelschweren und leichten Verletzungen davon - sie wurden von Airbags geschützt. Das Trio wurde festgenommen und unter polizeilicher Bewachung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.

Dem tragischen Unfall war eine wilde Flucht vor der Polizei vorausgegangen, nachdem die drei Täter in ein Einfamilienhaus in Haan eingebrochen waren. Die Bewohner waren zur Tatzeit nicht im Haus. Zeugen hatten sie dabei beobachtet und konnten der Polizei präzise Angaben zu den drei Dieben und ihrem Fluchtauto mit Düsseldorfer Kennzeichen machen.

Der männliche Einbrecher hatte die Zeugen, die sich ihm in den Weg stellten, noch mit einer Schlagwaffe bedroht, bevor das Trio mit der 33-Jährige Frau am Steuer in Richtung Hilden davonraste.

Als die Einbrecher merkten, dass sie von der Polizei verfolgt wurden, warfen sie Teile ihrer Beute - Schmuck, Bargeld und alte Münzen - aus dem Auto. Dann beschleunigten sie stark, um zu entkommen. Wenige Augenblicke später geschah der folgenschwere Frontalzusammenstoß mit dem Auto der 27-jährigen Frau, weil die Fahrerin des Fluchtautos in einer Kurve bei ihrer Vollgasfahrt die Kontrolle über den Ford Ka verloren hatte.

Gestern beantragte die Wuppertaler Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen das Trio. Die drei waren bereits polizeibekannt. Gegen sie läuft jetzt neben weiteren Delikten ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung.