Verkehr: Großeinsatz nach Zug-Unfall
Per Kran musste in Wuppertal am Mittwoch ein Güterzug geborgen werden. Auf den Linien S 8 und RB47 kann es auch am Donnerstag noch Probleme geben.
Wuppertal. Auf seinem Weg zum Heizkraftwerk ist am Mittwoch früh um 1.20 Uhr ein voll beladener Güterzug aus Duisburg am Bahnhof Wuppertal-Unterbarmen entgleist. Der Zugführer blieb nach Informationen der Bundespolizei unverletzt.
Im Rahmen der Spurensicherung und Bergung blieben an der Unfallstelle zwei Gleise gesperrt, was Probleme im Bahnverkehr mit sich brachte und aller Voraussicht nach auch noch am Donnerstag für Umleitungen und Verspätungen sorgen wird.
Betroffen waren am Mittwoch die Bahnlinien S 8 zwischen Hagen, Wuppertal, Düsseldorf, Neuss und Mönchengladbach sowie die RB 47 zwischen Solingen, Remscheid und Wuppertal.
Der verunglückte Zug war nach Angaben der Bahn mit zwei Diesel-Lokomotiven und insgesamt 20 Güterwagen unterwegs, von denen die letzten acht aus noch ungeklärter Ursache entgleisten. Geladen hatten die Wagen 1500 Tonnen Kohlestaub für das Heizkraftwerk der Wuppertaler Stadtwerke im Stadtteil Elberfeld.
Der Unfall in der Nacht zog den ganzen Tag lang einen Großeinsatz nach sich: Aus dem Ruhrgebiet wurde ein Schienenkran angefordert, der Mittwoch Nachmittag damit begann, die aus dem Gleis gesprungen Güterwagen anzuheben und auf den Abtransport vorzubereiten.
Danach musste noch das beschädigte Gleis repariert werden. Über die Höhe des Sachschadens und zur Dauer der Gleisarbeiten gab es am Mittwoch noch keine Angaben. Das Eisenbahnbundesamt überprüft den Unfall und greift dabei auch auf Fotos zurück, die aus der Luft von der Unfallstelle gemacht wurden.
Um Platz für das Kran-Manöver zu haben, wurden zuvor die Oberleitungen entfernt und das Nebengleis gesperrt. Die verblieben drei Gleise teilen sich unterdessen S-Bahnen und Fernzüge.
Das Heizkraftwerk wurde mit den noch intakten Wagen beliefert. Für einen Versorgungsengpass sorgt der Unfall bei der Anlieferung nach Einschätzung der Wuppertaler Stadtwerke nicht: "Die Fernwärmeversorgung ist nicht gefährdet - lediglich die Stromproduktion wurde etwas zurück gefahren."