Verkohlte Leiche im Wald bei Hückelhoven
Kriminalität: Eine junge Frau um die 25 Jahre wurde Opfer eines Verbrechens. Die Polizei hat noch keine Spuren gefunden.
Hückelhoven/Wassenberg. Schon oft war er den Weg durch den Wald spaziert, doch den Montagabend wird der Hundefreund, der eigentlich nur seinen Vierbeiner Gassi führen wollte, wohl nie mehr vergessen. Gegen 19 Uhr entdeckte der Mann in einem Waldstück zwischen Hückelhoven-Altmyhl und Wassenberg-Myhl (Kreis Heinsberg) die verkohlte Leiche einer Frau.
Die Identität der Frau, die allem Anschein nach einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, lag nach Aussage von Staatsanwältin Carola Gudat aus Mönchengladbach gestern noch im Dunkeln. Der Polizei sei keine vermisste Person gemeldet worden, die mit der Tat in Verbindung stehen könnte. Die Todesursache stünde ebenfalls noch nicht fest. Die Leiche habe starke Verbrennungen aufgewiesen. Das mache die Altersbestimmung sehr schwierig. Gesichtsausdruck oder besondere Merkmale seien nicht mehr erkennbar.
Nach ersten Vermutungen der beiden Gerichtsmedizinerinnen, die noch gegen Mitternacht am Tatort eintrafen, könnte das Opfer etwa um die 25 gewesen sein. "Das ist ganz vage. Das Alter kann auch noch deutlich abweichen", schränkte die Staatsanwältin ein. Nach Angaben der Polizei soll die Frau 1,58 Meter groß und schlank gewesen sein. Ihre Haare (grau/rot) seien getönt und 20Zentimeter lang gewesen. Die Experten hoffen auf eine Identifizierung über Fingerabdrücke oder über den Zahnstatus.
"Ob die Frau bekleidet war, ist noch nicht zu sagen", erklärte Gudat, "weil die Kleidung ja auch verbrennt oder sich durch die große Hitze mit dem Körpergewebe verbindet." Persönliche Gegenstände seien am Fundort bislang nicht gefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter die Frau dort mit einem Brandbeschleuniger übergossen und verbrannt hat. Nicht geklärt ist, ob die Frau in dem Waldstück auch getötet wurde.
In der Rechtsmedizin in Düsseldorf, in die die Leiche noch in der Nacht zu gestern gebracht wurde, werde eine Obduktion vorgenommen. "Ich denke, dass die Untersuchungen lange dauern", meinte die Staatsanwältin. "Es wird davon ausgegangen, dass die Leiche schon einige Tage dort gelegen hat."
Die Polizei hatte nach dem grausigen Fund am Montagabend sofort den Wirtschaftsweg abgesperrt, der in den Wald führt. Ein Löschzug der Feuerwehr Wassenberg leuchtete auf Anforderung der Polizei den Tatort aus. Eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Aachen nahm die Ermittlungen auf und löste die bis dahin tätigen Kollegen der Heinsberger Polizeibehörde ab. Um 21.15 Uhr traf am Montagabend auch der Erkennungsdienst aus Aachen ein und begann mit der Spurensicherung. Vom Technischen Hilfswerk wurden Hilfsmittel und Pavillons angefordert, um den Tatort bei eventuell einsetzendem Regen trocken zu halten.
Der Bauhof der Stadt Wassenberg rückte am Dienstag mit zwölf Mitarbeitern an und beseitigte Strauchwerk, um die Suche auch nach kleinsten Anhaltspunkten zu erleichtern. Außerdem stieg ein Hubschrauber auf, um das Gelände zu erkunden.