"Aber die Frage ist ja noch nicht entschieden", sagt sie heute. Die mächtigste Frau in der SPD ist sie schon seit zwei Jahren, als die Genossen sie zu ihrer stellvertretenden Vorsitzenden wählten. Jetzt wird die unbequeme Eiflerin nach dem Rücktritt Hubertus Heils auch als Generalsekretärin gehandelt. Die linke Frontfrau als Speerspitze einer Partei auf der Suche nach sich selbst.
Diesen Job hätte die ehemalige Juso-Vorsitzende schon 2005 gerne gehabt. Damals hatte sie sich in einer Kampfabstimmung gegen Münteferings Protegé Kajo Wasserhövel durchgesetzt. Müntefering trat daraufhin als SPD-Chef zurück und Nahles von ihrer Kandidatur. Fortan haftete ihr das Image der "Königsmörderin" an. Seit ihrer Wahl zur Vize-Parteichefin 2007 gilt sie jedoch als rehabilitiert. Selbst Guido Westerwelle sagt heute über sie: "Sie steht für 90 Prozent der SPD." Angeblich strebt Nahles in naher Zukunft den Parteivorsitz an - es wäre ein weiterer Schritt Richtung Lebensziel.