Verona Pooths Auftritt ohne Text

Ex-Manager Martin Krug fordert 30 000 Euro Provision. Er soll ohne Auftrag einen Werbevertrag verhandelt haben.

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Düsseldorf. Es war ein Auftritt ohne Text für Verona Pooth. Zumindest im Saal des Düsseldorfer Landgerichtes. Dabei hatte sich die 46-jährige Werbe-Ikone mit neuer Frisur und atemberaubenden High-Heels aufgehübscht, um in dem Zivilverfahren gegen ihren ehemaligen Manager Martin Krug auszusagen. Doch die Kammer verzichtete auf sie als Zeugin. Alles deutet darauf hin, dass Verona Pooth auch so als Siegerin des Rechtsstreits hervorgehen wird.

Krug, der Ex-Ehemann von Veronica Ferres, hatte die Düsseldorferin verklagt, weil sie ihm angeblich noch ein Honorar von 30 000 Euro schuldet. Das stehe ihm zu, weil er sich darum bemüht habe, bei Verhandlungen mit dem Textil-Discounter Kik für seine Mandantin einzusetzen.

Umstritten ist vor allem ein Termin mit dem Kik-Vorstand am 5. Juli vor zwei Jahren, den Krug wahrgenommen hat — angeblich ohne Auftrag von Verona Pooth. Bei dem Gespräch ging es darum, dass Kik den Werbevertrag vorzeitig auflösen und eine Abstandssumme zahlen wollte. Die Familie Pooth befand sich zu dem Zeitpunkt auf Urlaubsreise in Ägypten.

Das Gericht machte gleich zu Beginn klar, wohin die juristische Reise geht. Krug müsse nachweisen, dass er tatsächlich im Auftrag seiner Mandantin die Verhandlungen geführt habe. Denn in dem Vertrag mit Verona Pooth heißt es ausdrücklich, dass der Manager „auf Wunsch“ der 46-Jährigen auch um die bereits bestehenden Verträge — wie den mit Kik — kümmern solle. Das Werbe-Model soll aber nicht einmal von dem Termin informiert gewesen sein.

Enttäuscht war Krugs Anwalt Simon Bergmann nach der Verhandlung. Er warf der Gegenseite „Tricksereien“ vor. Die Zahlung von Rechnungen sei bewusst verzögert worden, damit sein Mandant leer ausgeht. Ganz anders Verona Pooth, die lächelnd aus dem Saal kam: „Ich war ein bisschen aufgeregt. Aber jetzt bin ich zuversichtlich.“

Das Urteil wird am 22. Oktober verkündet.