Veronique Witzigmann: „Jede Familie sollte ihren Lieblingskuchen haben“
Schon als Kind hat sich Veronique Witzigmann bei ihrem Vater, dem Starkoch Eckart Witzigmann, vor allem für die Patisserie interessiert. Viele Anregungen in Sachen Backen gab es für die Münchnerin auch von Mutter und Großmutter. Bei der Kölner Messe Eat & Style bietet Witzigmann täglich einen Workshop an, der Lust aufs Backen machen soll.
Köln. Schon als Kind hat sich Veronique Witzigmann bei ihrem Vater, dem Starkoch Eckart Witzigmann, vor allem für die Patisserie interessiert. Viele Anregungen in Sachen Backen gab es für die Münchnerin auch von Mutter und Großmutter. Bei der Kölner Messe Eat & Style bietet Witzigmann täglich einen Workshop an, der Lust aufs Backen machen soll.
Frau Witzigmann, beim Backen gibt es einen neuen Trend zum Selbermachen. Warum?
Veronique Witzigmann: Ähnlich wie schon beim Kochen ist derzeit beim Backen Profiausrüstung sehr gefragt, wie sie sonst nur in Patisserien verwendet wird. Man gibt sich viel Mühe mit Kuchen, Törtchen und selbstgemachten Pralinen. Ein Grund dafür ist, dass solche Naschereien gerne als individuelle Geschenke verwendet werden. Außerdem wollen die Leute wissen, was in ihren Kuchen ist — hier sind beste und nachhaltige Zutaten angesagt.
Wer gehört zu den Hobbybäckern?
Witzigmann: Das ist sehr gestreut. Heute gibt es viele junge Mädchen ab 13 oder 14 Jahren, die wieder Spaß am Backen haben und die sich nach der Schule zum Backen treffen. Auch junge Männer um die 20 finden ihren Weg in meine Worksshops. Es gibt dort aber auch ältere Damen, die etwas Neues lernen wollen. Mir geht darum zu zeigen, dass Backen Spaß machten und das man relativ einfach, leckere Sachen selbst machen kann.
Was sind die Trends beim Backen?
Witzigmann: Ein Trend ist sicherlich das vegane Backen. Ich selbst liebe zwar eher die traditionellen Backrezepte, bin aber immer wieder erstaunt, wie lecker solche Kuchen schmecken können. Dazu kommt, dass viele Menschen unter Nahrungsmittelallergien leiden und gewisse Zutaten einfach nicht vertragen.
Gefragt sind auch kleine und leichte Kuchen.
Witzigmann: Das stimmt, mächtige große Kuchen und Torten mag nicht jeder. Zum Glück gibt es bei den kleinen Törtchen tolle Rezepte wie beispielsweise die Mini Cup Cakes. Ich stelle in Köln meinen Linzer Streusel vor — einen Blechkuchen, aus dem man kleine Linzer Petit Fours ausstechen kann.
Was ist da anders als bei der traditionellen Linzer Torte?
Witzigmann: Die Linzer Torte ist in der Herstellung sehr aufwändig, das ist mein Streusel nicht. So verwende ich gemahlene Walnüsse für den Rührkeksboden, was diesen leichter macht. Darauf kommen eingemachte Preiselbeeren und der Gewürzstreusel. Das ist ein Rezept, das jedem gelingt und das trotzdem einen besonderen Kniff hat.
Ist das auch Ihr Lieblingskuchen?
Witzigmann: Ja, ich liebe den Linzer Streusel. Eigentlich sollte jede Familien ihren Lieblingskuchen haben und Traditionen und Rezepte beim Backen weitergeben. Bei mir waren es meine Großmutter und meine Mutter. Ich durfte schon als Kind mithelfen. Und beim meinem Vater hat mich die Patisserie immer mehr interessiert als die Küche.