Verschleppte Kinder aus Ägypten zurück
Hannover (dpa) - Nach der Rückkehr ihrer vier verschleppten Kinder hat die Mutter allen Helfern gedankt. „Ohne diese Hilfe hätte ich es nicht geschafft“, sagte die 34-jährige Katja Hüls aus Hermannsburg in der Lüneburger Heide mit tränenerstickter Stimme am Donnerstag in Hannover.
Gleichzeitig bat sie die Medien, die Privatsphäre der Familie zu achten. Ende vergangener Woche war eine monatelange Odyssee ihrer Kinder Jonas, Benjamin, Miriam und Lisa zu Ende gegangen. Der Vater, der kein Sorgerecht mehr hat, hatte die vier Geschwister nach Ägypten verschleppt und dort monatelang mit ihnen gelebt. Vergangene Woche konnte Hüls ihre Kinder auf dem Frankfurter Flughafen wieder in die Arme schließen. „Der erste Satz meiner Kinder lautete: "Mama, warum weinst Du?"“, berichtete Hüls.
Nach der Rückkehr werden die Geschwister nun psychologisch betreut. „Wir sind noch nicht in Hermannsburg. Ein Zeitpunkt steht noch nicht fest“, sagte die Mutter. Auch ein Datum für die Rückkehr in Kindergarten oder Schule ist noch unklar. Doch eines steht für die Mutter fest: „Sie sind froh, ihre Mama wieder zu haben.“ Jonas, Benjamin, Miriam und Lisa würden viel spielen und Spaß haben.
Der Vater der Kinder sitzt in Untersuchungshaft. Über die Gründe für sein Handeln schwieg er bisher. Ägyptische Fahnder hatten den 37-Jährigen und die vier bis neun Jahre alten Kinder vergangene Woche in Kairo festgesetzt.