Versehen oder Absicht? Auto in Berlin kracht in Imbiss

Mehrere Menschen müssen sich durch einen Sprung zur Seite retten, als zur Mittagszeit plötzlich ein Auto auf einen Kreuzberger Imbiss zufährt. Mehrere werden verletzt. Was war mit dem Fahrer los?

Die Scheibe eines Imbisses ist nach einem Unfall zerstört. Der Fahrer eines Autos fuhr rückwärts in das Lokal. Ob absichtlich oder versehentlich will die Polizei klären.

Foto: Gregor Fischer

Berlin. Ein Unfall mit sechs Leichtverletzten in Berlin-Kreuzberg, bei dem ein Auto in einem Imbiss gelandet ist, gibt der Polizei Rätsel auf. Die Ermittler müssen klären, ob der 32 Jahre alte Fahrer versehentlich beim Ausparken in das Lokal in der Charlottenstraße rauschte - oder ob der Deutsche den Zusammenstoß womöglich nach einem Streit absichtlich verursachte. Der Mann wurde nach dem Vorfall am Montagmittag in Gewahrsam genommen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Es müssten auch weitere Zeugen vernommen werden.

Am Abend war noch unklar, wie viele Menschen unmittelbar durch das Auto verletzt wurden. Zunächst war auch von drei Menschen die Rede, die einen Schock erlitten. Unmittelbar nach dem Vorfall hatte ein Polizeisprecher angegeben, alles deute auf einen Unfall hin. Auch ein Augenzeuge des Vorfalls äußerte sich entsprechend: Der Fahrer habe geschockt gewirkt und von einem Versehen gesprochen.

Der Zeuge schilderte weiter, das Auto habe auf einem Parkplatz vor dem Imbiss gestanden, als es plötzlich rückwärts in Richtung des Gebäudes fuhr. Mehrere Menschen, die in der Mittagszeit vor dem Imbiss saßen und standen, hätten noch rechtzeitig ausweichen können. Der Schreck sei groß gewesen, Menschen hätten geschrien. Eine Fensterscheibe ging zu Bruch.

Erst am Sonntagabend hatte ein betrunkener Rentner in Berlin-Moabit beim Einparken Gaspedal und Bremse verwechselt - er rauschte in den Vorgarten eines Restaurants. Zwei Menschen kamen mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus.

In den vergangenen Monaten hatten aber auch immer wieder bewusst mit Autos verübte Taten für Entsetzen gesorgt - darunter die Amokfahrt in Münster am 7. April. Dabei war ein 48-Jähriger mit einem Campingbus in eine Menschenmenge gerast. Zwei Menschen kamen ums Leben, mehr als 20 wurden verletzt. Solche Taten wecken obendrein Erinnerungen an islamistische Attentate mit vielen Todesopfern in mehreren europäischen Großstädten - von Nizza über Barcelona bis Berlin. dpa