Vorbereitungen für Schiffsbergung kommen voran
St. Goarshausen (dpa) - Die Vorbereitungen für die Bergung des gekenterten Säuretankers im Rhein kommen weiter voran. Die Bergungsmannschaften begannen am Samstag mit dem Abpumpen der 2400 Tonnen Säure aus dem Wrack.
„Der erste Tank ist leergepumpt worden“, sagte ein Sprecher des Pressezentrums „Havarie Loreley“ am Sonntag. Das Wrack sei nun um rund 350 Tonnen Säure leichter. Die „Waldhof“ war vor dreieinhalb Wochen an der Loreley gekentert. Die Ursache des Unfalls ist ungeklärt, zwei Bootsleute werden noch immer vermisst.
An der Unglücksstelle war am Samstagmorgen ein Schiff mit Edelstahltank angekommen, um einen Teil der Säure aufzunehmen. Gegen 17.00 Uhr sei mit dem Abpumpen begonnen worden, berichtete der Sprecher. Zwei Stunden später sei die „Erlenhof“ samt Ladung in Richtung BASF nach Ludwigshafen aufgebrochen. Zurückkehren werde das Schiff voraussichtlich am Dienstag. Dann soll die Säure der anderen Tanks nach und nach abgepumpt werden. „Der Vorgang wird sich noch einige Tage hinziehen.“
Ein Tanker aus Edelstahl ist notwendig, weil die mit Wasser gemischte Schwefelsäure in einem der Tanks des Havaristen eine Konzentration von rund 92 Prozent hat. Das hatten Untersuchungen ergeben. Dieses hochkonzentrierte Gemisch würde Gummitanks zerfressen.
Der weitere Plan ist, dass die Säure der anderen Tanks in den bereits leeren Tank der „Waldhof“ gepumpt wird. Denn dieser ragt aus dem Wasser und ist für die Chemiker leichter zu erreichen.
Der Schiffsstau oberhalb der Unglücksstelle baut sich langsam ab. Bis zum Sonntagnachmittag konnten rund 300 Schiffe an dem Wrack vorbeifahren. Vor etwa einer Woche hatten noch etwa 450 Schiffe auf Weiterfahrt gewartet.