Walter Momper ist der "Mann mit dem roten Schal". Mit diesem Markenzeichen im Winter 1989/1990 um den Hals ist der SPD-Politiker beim Fall der Mauer als Berlins Regierender Bürgermeister international bekanntgeworden. Sein Satz "Berlin, nun freue Dich" ging um die Welt. Nun sagt der 65-Jährige: "Mehr als 30 Jahre Politik sind genug." Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus 2011 will dessen langjähriger Präsident nicht erneut kandidieren.
1989 erlebte der SPD-Politiker seinen größten Triumph: Als Regierender Bürgermeister führte er den ersten rot-grünen Senat in Berlin an. Zwei Jahre später brach die Koalition im Streit über den Umgang mit der Hausbesetzer-Szene auseinander. Bei der ersten Gesamt-Berliner Wahl 1990 musste Momper eine herbe Niederlage gegen Eberhard Diepgen (CDU) einstecken.
Zwei Jahre später musste er auch den SPD-Landesvorsitz abgeben. Die Genossen hatten Momper verübelt, dass er in der korruptionsverdächtigen Berliner Baubranche selbst bei einer Immobilienfirma eingestiegen war. Bei seinem Comeback-Versuch 1999 als Spitzenkandidat fuhr Momper mit 22,4 Prozent das bis dahin schlechteste SPD-Ergebnis ein.