Warum Deutsche ruhig mal liegen bleiben sollten
Ein Vergleich mit Briten zeigt: Wir sind morgens früher fit — aber die Nachbarn sind entspannter.
München. Wenn es um leidenschaftlich gepflegte Rivalitäten geht, liegen Deutsche und Briten ganz weit vorn. Im Fußball oder im Urlaub misst man traditionell seine Kräfte. Etwa wenn es darum geht, wer die besten Liegen am Hotelpool belegt. Dieser permanente Wettlauf aber könnte nun durch eine deutsch-britische Studie empfindlich gebremst werden. Denn Schlafforscher fanden — wenn man ihre Ergebnisse konsequent interpretiert — heraus: Den Handtuch-Streit können die Briten gar nicht gewinnen. Sie gewähren den Deutschen zu viel Vorsprung.
Die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und die Universität in Oxford haben in einer vergleichenden Umfrage herausgefunden, dass Briten in der Regel 8,5 Minuten länger schlafen als Deutsche. Mehr noch: Wenn der Wecker klingelt, stehen sie erst 20 Minuten später auf. Deutsche hüpfen nach 15 Minuten aus den Federn.
Der Haken an der Sache ist nur: Die Briten leben damit gesünder. Denn ihr Schlafverhalten entspricht eher der inneren Uhr des Menschen. Zudem müssen sie erst später zur Arbeit erscheinen und sind dadurch generell ausgeruhter. Deutsche dagegen leben eher gegen ihren Bio-Rhythmus. Zum Glück können sie sich am Hotelpool regenerieren.