Wenn der Sperrmüll liegen bleibt
Eine Familie aus Düssel hatte einen vom Entsorger Awista bestätigten Abholtermin, der nicht eingehalten wurde. Was folgte, war eine lange Warteschleife in der Hotline und Groll über die Reaktion.
Wülfrath. Das neue Müllkonzept 2018 plus hat weiterhin seine Tücken. Und das in einem Bereich, der von der Verwaltung und dem beauftragten Entsorger Awista bisher als deutliche Verbesserung dargestellt wurde: der Sperrmüllabholung. Dafür sind keine Marken mehr nötig, einmal pro Monat hat der Gebührenzahler die Möglichkeit, ohne weitere Kosten eine Abholung zu bestellen. Das hat zum Beispiel eine Familie aus Düssel getan — allerdings ohne Erfolg. Trotz einer Terminbestätigung per Internet von Awista blieb der Sperrmüll liegen.
Der Familienvater wartete am nächsten Tag nach eigenen Angaben 20 Minuten in der Hotline des Entsorgers, bis „eine unfreundliche Mitarbeiterin“ sich zunächst erkundigt habe, was denn überhaupt „rausgelegt“ wurde. Von dieser Seite gab es demnach keine Erklärung, keine Entschuldigung oder eine Terminangabe, wann der Sperrmüll abgeholt werden soll. Der Düsseler erhielt die Auskunft, dass eine Reklamation herausgegeben werde. Auf die Frage, ob es denn größere Probleme gebe, habe er die Gegenfrage erhalten: „Warum denn?“
Der Bürger, der auf seinem Sperrmüll sitzen blieb
„Ich habe Verständnis, wenn am Anfang etwas nicht klappt. Aber die Kommunikation muss stimmen. Eine kurze Mail, ein kurzer Hinweis auf der Homepage genügt. Und eine kleine Entschuldigung einer kompetenten, serviceorientierten Mitarbeiterin, nachdem man 20 Minuten in der Hotline hing, wäre auch nicht so falsch“, sagt der Wülfrather im Gespräch mit der WZ.
Laut Stadtsprecherin Franca Calvano hat es an diesem Tag lediglich zwei Reklamationen gegeben — bei 84 angemeldeten Sperrgutabholungen. Franca Calvano weist darauf hin, dass bei der Sperrmüllabholung immer mehrere Fahrzeuge im Einsatz seien. Holz und Elektroschrott werden zum Beispiel getrennt abgeholt.
Rainer Trabandt, Geschäftsführer der Awista Logistik GmbH, konnte auf Anfrage nicht bestätigen, dass es größere Probleme bei der Sperrmüllabholung in Wülfrath gegeben habe. Die Zahl von 84 Terminen sei durchaus machbar, dafür reichten zwei Fahrzeuge mit jeweils zwei Mitarbeitern. „Fakt ist, dass wir den Sperrmüll abholen müssen. Was genau schiefgegangen ist, weiß ich nicht“, räumte der Geschäftsführer ein. Er deutete aber an, dass die Abholadresse an einer Straße gelegen sein könnte, die zu eng für einen Dreiachser ist. Dann müsse man eben ein kleineres Fahrzeug einsetzen, um den Müll abzuholen.
Das Entsrorgungsunternehmen Awista wird laut Rainer Trabandt beobachten, wie sich die Sperrmüllabholung unter den neuen Bedingungen entwickelt: „Wir müssen uns herantasten. Wenn es mehr Aufträge geben sollte, werden wir mehr Fahrzeuge einsetzen.“
Die Düsseler Familie konnte sich gestern darüber freuen, dass der Sperrmüll mit einem Tag Verzögerung doch noch abgeholt wurde.