Warum öffentliche Uhren nicht ganz richtig ticken

Vielen Zeitmessern, die in den Städten stehen, darf man nicht trauen. Oft ist die Funkverbindung gestört.

Düsseldorf. Auf der Uhr ist noch genügend Zeit, doch die Bahn ist schon weg. Das muss nicht am Verkehrsbetrieb liegen. Wer sich auf die Zeitmesser im öffentlichen Raum verlässt, der muss damit rechnen, dass er auch mal falsch beraten ist. Denn es gibt keine Garantie, dass die Uhren richtig gehen. Im Gegenteil: Es gibt sogar eine Menge Störfaktoren, die das verhindern.

In den Städten schmücken weithin sichtbare Uhren zahlreiche Kirchtürme, Fachgeschäfte und vor allem Säulen mit Werbetafeln — oft nur wenige Meter voneinander entfernt. Dann fällt der Vergleich leicht und das Ergebnis oft unterschiedlich aus — so wie zeitweise bei der Uhrenskulptur im Düsseldorfer Volksgarten (Foto). Ärgerlich vor allem dann, wenn man pünktlich sein muss und sich auf den Service verlässt.

Technisch sollte das eigentlich gar nicht vorkommen. Die meisten öffentlichen Werbe-Uhren sind von den Städten an die Essener Werbefirma Ströer verpachtet. „Wir steuern unsere Uhren über Funkimpulse. Außerdem werden sie viermal im Jahr von einem Mitarbeiter kontrolliert“, erklärt Firmensprecherin Claudia Fasse. In Düsseldorf betreibt Ströer derzeit 92 Uhren, in Wuppertal 15 und in Krefeld neun. Im Schnitt bestünde an diesen nur alle fünf Jahre Reparaturbedarf.

Doch wer hat dann an der Uhr gedreht? Wenn die Mechanik nicht gestört ist, muss es wohl am Funksignal liegen. „Es kann immer wieder dazu kommen, dass Funksignale durch extreme Witterung oder elektrische Felder, wie Oberleitungen bei Straßenbahnen, gestört und dadurch von der Uhr nicht richtig verarbeitet werden können“, räumt Fasse ein. Beim nächsten Intervall müsste sich die Uhr dann aber nachstellen. Es sei denn, sie wird dauerhaft gestört.

Bußgelder für falsch gehende Uhren im öffentlichen Raum gibt es übrigens nicht. „Wenn die falsche Zeit angezeigt wird, ist das allein der Imageschaden des Betreibers“, erklärt die Stadtverwaltung Düsseldorf.