Wenn die Urlaubskasse auf einmal gesprengt wird
Der ADAC hat die Preise in zehn populären Ferienländern verglichen. In Deutschland ist es überraschend teuer.
Düsseldorf. Der Verkehrsclub ADAC hat die Urlaubs-Nebenkosten in 50 europäischen Badeorten in Deutschland und neun weiteren europäischen Ländern verglichen — mit einem überraschenden Ergebnis: Urlaub im eigenen Land muss nicht unbedingt ein Schnäppchen sein.
34 Produkte und Dienstleistungen, zugeschnitten auf eine Familie mit zwei Kindern, hatten die Tester eingekauft. Darunter waren Sonnenmilch, Eiscreme oder Kinder-Badeshorts. „Deutschland hat zum ersten Mal in der Wertung mit ,teuer’ abgeschnitten. Das hat uns überrascht“, sagt Sabine Behr vom ADAC unserer Zeitung.
Fehmarn und Timmendorfer Strand gelten noch als „durchschnittlich“, Zingst, Langeoog und Borkum sind „teuer“. Das liegt auch an der Kurtaxe, die auf Langeoog 3,50 Euro pro Person und Tag beträgt. In der Türkei, Spanien oder Italien fällt der Betrag gar nicht erst an.
Insgesamt kostet der deutsche Warenkorb knapp 185 Euro und ist damit teurer als der Durchschnitt. Der liegt bei 175 Euro. Deutlich billiger ist es in Bulgarien: Der gesamte Warenkorb kostet dort gut 122 Euro, auch die Türkei gilt mit rund 147 Euro als günstig. Am teuersten ist demnach Dänemark mit 222 Euro.
Die Unterschiede zeigen sich schon bei Strandliegen. Im türkischen Bodrum und Side sind sie samt Sonnenschirm kostenlos, im italienischen Alassio kosten sie bis zu 45 Euro pro Tag. Teuer ist in Italien auch Sonnencreme: In einem Geschäft in Imperia, Italien, werden 26,25 Euro fällig. In Side kostet die Creme 20 Euro weniger. Allerdings variieren die Preise innerhalb der Länder stark.
So kann der Urlaub schnell teuer werden. „Während sich Anreise und Übernachtung bereits zu Hause relativ leicht kalkulieren lassen, können die Ausgaben für die kleinen Extras vor Ort schnell aus dem Ruder laufen“, warnt Kurt Heinen, ADAC Vizepräsident für Tourismus.