Duisburg Werftarbeiter nach Explosion weiter vermisst
Duisburg (dpa) - Auch einen Tag nach der verheerenden Explosion auf einem Tankschiff im Duisburger Hafen mit zwei Toten ist die Suche nach einem vermissten Werftarbeiter ergebnislos verlaufen. Taucher hatten die Suche bis in die Mittagstunden in dem trüben Hafenwasser fortgesetzt, aber nichts gefunden.
Das Technische Hilfswerk setzte anschließend ein Sonargerät ein. Die drei Männer eines polnischen Subunternehmers waren am Donnerstagmorgen auf dem Schiff beschäftigt, als ein Ladetank explodierte. Die Staatsangehörigkeit der Männer ist noch nicht geklärt.
Die Ermittler gehen von einer Gasexplosion aus. Die Feuerwehr hatte wenig später sogar erneut eine explosionsfähige Gaskonzentration gemessen. Es hätte zu einer erneuten Explosion kommen können. Offenbar waren die Tanks vor dem Einlaufen in die Werft nicht gelüftet worden.
Es soll jetzt geprüft werden, ob an dem Schiff Schweiß- oder Flexarbeiten vorgesehen waren. Dann wäre das vorherige Lüften Pflicht gewesen. Auf dem Deck stand ein Schweißgerät.
Die Leichen der zwei getöteten Arbeiter waren kurz nach dem Unglück an Land gefunden worden. Der Explosionsdruck hatte sie mehrere Hundert Meter weit geschleudert. Vier Arbeiter auf einem Schiff neben dem Unglückstanker wurden leicht verletzt. Sie hatten Glück, weil das Schiff kleiner und das Deck niedriger lag.
Die Suche nach dem Vermissten sei äußerst schwierig, sagte ein Polizeisprecher. In dem etwa vier Meter tiefen Hafenwasser sei kaum etwas zu sehen. Obwohl es so gut wie keine Strömung gebe, könne eine Leiche durch Schiffsbewegungen abtreiben. Hoffnung, dass der Mann das Unglück überlebt habe, gibt es nicht mehr. An Land wurden zuletzt auch Suchhunde eingesetzt.
Das Binnentankschiff „Julius Rütgers“ hatte zuletzt ein explosives Spezialöl und Teerpech in die Niederlande gebracht und war leer zur Duisburger Werft gefahren. In den leeren Spezialöltanks hatten sich anschließend Gase gebildet.