Berlin Wie man mit der Gefahr des Coronavirus richtig umgeht
Berlin · Bei Verdacht auf Infektion mit Covid-19 ist ein Anruf in der Praxis vor dem Arztbesuch notwendig.
. Das Virus verbreitet sich in Deutschland, Europa und der Welt. Abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Schulen und Kitas, Homeoffice statt Büro – die Covid-19-Epidemie wirkt sich auf den Alltag der Menschen massiv aus. Das wichtigste Ziel dabei: das Ausbreitungstempo verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und Risikogruppen zu schützen.
Was sind die Symptome?
Besonders häufig haben Erkrankte Fieber und Husten, zeigt eine Übersicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) unter Bezug auf Zahlen aus China. Kurzatmigkeit, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Hals- und Kopfweh traten auch auf, aber schon bei deutlich weniger Erkrankten. Noch viel seltener wurden unter den berücksichtigten knapp 56 000 Fällen verstopfte Nasen oder Durchfall als Symptome erfasst.
Was mache ich bei einem Verdacht auf Ansteckung?
Zunächst gilt: Wer Kontakt zu Infizierten hatte, sollte sich unabhängig vom Auftreten von Symptomen bei seinem Gesundheitsamt melden. Rückkehrende Reisende aus vom RKI ausgewiesenen Risikogebieten, beispielsweise Italien oder Elsass-Lothringen in Frankreich, sollten unnötige Kontakte meiden und wenn möglich zu Hause bleiben – selbst wenn sie keine Symptome entwickeln. Dies gilt ebenso nach Aufenthalten in besonders betroffenen deutschen Gebieten. Treten doch Symptome auf, dann sollte man zum Arzt gehen. Ganz wichtig ist aber, vorher anzurufen und von seinem Verdacht zu berichten. Bekommt man innerhalb von zwei Wochen nach der Rückkehr aus einer Region, in der Covid-19-Fälle auftraten, Fieber, Husten oder Atemnot, gilt ebenfalls: vorher telefonisch melden und dann zum Arzt. Ganz generell betont das RKI: Wer den Verdacht hegt, sich angesteckt zu haben, sollte möglichst wenig mit anderen in Kontakt kommen, sich regelmäßig die Hände waschen – und richtig husten und niesen.
Wie funktioniert richtiges Husten und Niesen?
Wegdrehen und einen Meter Abstand zu anderen halten, erläutert die Website „Infektionsschutz.de“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Idealerweise schnaubt oder hustet man in ein Papiertaschentuch, das man danach wegwirft. Ist keines zur Hand, hält man die Armbeuge eng vor Nase und Mund.
Wie beugt man einer Ansteckung vor?
Nicht nur für Menschen, die sich kränklich fühlen, sondern auch für gesunde Menschen gilt: Regelmäßig 20 Sekunden Händewaschen, etwa immer vor Mahlzeiten oder nach dem Heimkommen sowie vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten, erklären die Experten auf „Infektionsschutz.de“.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) betont auch: Der Hauptübertragungsweg scheine die Tröpfcheninfektion zu sein. Darum sollte man zu möglicherweise erkrankten Personen ein bis zwei Meter Abstand halten. Diese Empfehlung einzuhalten, sei aber etwa in einer überfüllten U-Bahn kaum möglich, erklärt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie der Universitätsmedizin Essen. Er rät, sich zu überlegen, auf welche Veranstaltungen man geht oder welche Wege man erledigt. Beispielsweise, ob man auf der Arbeit präsent sein muss oder etwa von daheim arbeiten kann, wie es in vielen Firmen ja schon praktiziert werde. Beim Thema Atemmasken gilt: Wer eine Atemwegserkrankung hat, kann dadurch das Risiko verringern, andere Menschen anzustecken, erklärt die BZgA. Dass diese Masken gesunde Menschen aber effektiv vor einer Ansteckung schützen, sei hingegen nicht belegt.
Wer sind die Risikogruppen?
Bei den meisten Menschen verläuft die Erkrankung mild. Etwa 80 Prozent der Infizierten erholen sich laut Weltgesundheitsorganisation WHO ohne besondere Behandlung. Bei etwa 15 von 100 Infizierten komme es aber zu einem schweren Krankheitsverlauf mit Atemproblemen. Zum Teil kann sie lebensbedrohlich verlaufen.
Bei bestimmten Gruppen gibt es laut RKI ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe. Dazu zählen ältere Personen, wobei das Risiko ab etwa 50 bis 60 Jahren stetig steige, und Raucher. Menschen mit Vorerkrankungen des Herzens und der Lunge, mit chronischen Lebererkrankungen, mit Diabetes oder mit Krebs zählten ebenfalls zur Risikogruppe. Auch wer ein geschwächtes Immunsystem hat oder Medikamente nimmt, welche die Immunabwehr schwächen, zählt nach bisherigen Erkenntnissen zu der Risikogruppe. Spezifisch gegen das Coronavirus wirkende Medikamente gibt es noch nicht, ebenso gibt es bislang keinen Impfstoff.