Tourismus Wie sich das neue Coronavirus auf Flugreisen auswirkt
Berlin · Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus. Für Menschen, die privat oder geschäftlich verreisen, führt das zu einigen Änderungen. Womit müssen Touristen in einzelnen Ländern derzeit rechnen?
Weltweit erkranken Menschen an der durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Krankheit Covid-19. Dies führt auch dazu, dass für Reisende vieles anders läuft als gewohnt. Eine Übersicht zu Reisezielen von Italien über Iran bis nach Südkorea.
Wer aus China oder anderen besonders von dem Virus betroffenen Ländern wie Südkorea, Japan, Iran und Italien nach Deutschland fliegt, muss aktuell seine Daten abgeben: Sogenannte Aussteigerkarten sollen sicherstellen, dass alle Reisenden schnell kontaktiert werden können, wenn sich herausstellt, dass ein Fluggast infiziert ist, so der gemeinsame Krisenstabes von Gesundheits- und Innenministerium.
Aussteigerkarten sollen auch im grenzüberschreitenden Verkehr mit Zügen und Bussen ausgefüllt werden. Im Schiffsverkehr werde dies angeordnet.
Auch in anderen Ländern reagieren die Behörden mit verstärkten Kontrollen. Konkrete Informationen hierzu bietet das Auswärtige Amt (AA) in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen. Die einzelnen Länderseiten werden immer wieder aktualisiert. Reisende können für ihr Ziel nachschauen, welche offiziellen Informationen es gibt. Ein Überblick über wichtige betroffene Reiseziele (Stand: 27. Februar).
- In Italien werden Reisende laut AA derzeit vermehrt kontrolliert, um Erkrankte zu identifizieren. Einige Regionen im Norden sind durch lokale Behörden abgeriegelt. Das Ein- und Ausreiseverbot wurde in zehn Orten verhängt - in der Provinz Lodi südöstlich von Mailand in der Region Lombardei und in der Stadt Vò Euganeo in Venetien.
- In Frankreich, Spanien, Österreich und Tschechien werden Reisende derzeit ebenfalls verstärkt kontrolliert. Wie in Italien müssen sich Reisende laut AA mit dem Auftreten von Krankheitsfällen bis hin zu Quarantänemaßnahmen und Einreisesperren einstellen.
- In Japan dürfen ausländische Reisende, die aus den chinesischen Provinzen Hubei oder Zhejiang kommen, nicht mehr ohne weiteres einreisen. Reisende sollten sich gegebenenfalls bei der zuständigen japanischen Auslandsvertretung über die aktuell geltenden Einreisebestimmungen informieren, empfiehlt das Auswärtige Amt.
- In Vietnam gilt für Ausländer, die vom chinesischen Festland kommen oder aus den südkoreanischen Provinzen Daegu und Gyeongsangbuk kommen, eine Einreisesperre. Reisende, die aus anderen Provinzen Südkoreas einreisen - auch im Transit -, müssen sich einer Befragung unterziehen und stehen unter 14-tägiger Beobachtung. Reisende sollten sich im Zweifel mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen.
- In Südkorea müssen Reisende mit Beschränkungen und mit dem Verbot öffentlicher Veranstaltungen rechnen. Insbesondere von Reisen in die östliche Provinz Gyeongsangbuk-do und in die Stadt Daegu werde derzeit abgeraten, schreibt das Auswärtige Amt im Reisehinweis.
- In Iran rät das Auswärtige Amt von Reisen in die Provinz Ghom derzeit ab. Zudem fordern die iranischen Behörden den Angaben zufolge dazu auf, nicht erforderliche Reisen in die Städte Teheran, Arak und Gilan abzusagen oder zu verschieben.
- In China müssen Einreisende derzeit damit rechnen, dass sie Quarantäne von 14 Tagen durchlaufen müssen. Diese Entscheidung kann sich je nach Stadt unterscheiden. Reisenden sollten vorab nach den geltenden Bestimmungen vor Ort fragen, rät das AA. Für Reisende nach Peking, die aus dem Ausland über einen internationalen Flug ankommen und sich in den vergangenen 14 Tagen nicht in China aufgehalten haben, gilt die offizielle 14-tägige Quarantänezeit derzeit nicht.
Das Auswärtige Amt rät allerdings bis auf weiteres von Reisen in die Volksrepublik China ab, die nicht notwendig sind - mit Ausnahme der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao. Vor Reisen in die Provinz Hubei wird sogar gewarnt. Reisende sollten bedenken, dass sich Aufenthalte in China auf die Einreisemöglichkeiten in andere Länder auswirken können.
Wer sich weiter informieren möchte: Das Robert Koch-Institut (RKI) listet online aktuelle Fallzahlen, betroffene Länder und Informationen zu Risikogebieten auf.