Wieder Bergsteiger in der Schweiz umgekommen
Grindelwald/Oberstdorf (dpa) - Kurz nach dem Absturz von fünf deutschen Alpinisten sind in den Schweizer Alpen zwei weitere Bergsteiger aus dem Ausland zu Tode gestürzt. Sie starben an der Westflanke des 3970 Meter hohen Eiger im Berner Oberland, wie die Polizei bestätigte.
Bei diesen zwei Opfern handelte es sich nicht um Deutsche, wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr. Auch in Deutschland - in den Allgäuer Alpen - kam ein Bergsteiger ums Leben. Die genauen Ursachen der drei Bergtragödien sind unklar.
Die Leichen der beiden am Eiger abgestürzten Alpinisten wurden am Donnerstagabend von Rettungskräften mit Helikoptern geborgen. Sie waren am Morgen von Angehörigen als vermisst gemeldet worden. Über die Herkunft der Verunglückten machten die Behörden zunächst keine Angaben. Es sei aber klar, dass die als vermisst gemeldeten Bergsteiger nicht aus Deutschland kamen. Die Untersuchung zu den Todesumständen sei noch im Gange und werde einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es.
Erst am Dienstag waren fünf Hobby-Bergsteiger aus Berlin, Bielefeld und Waldlaubersheim (Rheinland-Pfalz) im Alter von 14 bis 43 Jahren im Kanton Wallis in der Südwestschweiz umgekommen. Sie stürzten beim Abstieg vom 4010 Meter hohen Lagginhorn eine steile Felswand hinunter.
Die Ursache dafür stand laut Angaben der Polizei des Kantons Wallis auch am Freitag nicht fest. Zu Medienberichten, wonach die Deutschen ausgerutscht seien, sagte der Walliser Polizeisprecher Renato Kalbermatten der Nachrichtenagentur dpa: „Dies ist eine von vielen Thesen. Wir können sie bislang nicht bestätigen, die Untersuchungen sind im Gange und werden sicher mehrere Wochen dauern.“
Nachdem die Walliser Ermittler am Donnerstag einen Bergabbruch ausgeschlossen hatten, gibt es dem Sprecher zufolge nun doch wieder Anhaltspunkte dafür, die geprüft werden. Auch einen plötzlichen Erdrutsch schließen die Experten nicht aus. In Kreisen von Bergrettern hieß es, die Alpinisten am Lagginhorn könnte eine plötzliche Glatteisbildung unterschätzt haben. „Es bringt nichts, zu spekulieren, man sollte die Ergebnisse abwarten“, sagte Kalbermatten.
Bei dem in den Allgäuer Alpen tödlich verunglückten Bergsteiger handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 64-Jährigen aus dem hessischen Main-Taunus-Kreis. Er sei am Donnerstag von einer Felswand rund 60 Meter tief in den Tod gestürzt.
Der Mann sei mit seiner Frau und seinem Schwager auf einer Wandertour bei Oberstorf zum Gaisalpsee unterwegs gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Er sei an einer flachen Stelle gestrauchelt und dann eine nahezu senkrechte Felswand hinuntergestürzt.