Winter endet vor allem im Osten weiß und rutschig
Berlin (dpa) - Zum kalendarischen Frühlingsbeginn bleibt es eisig. Der letzte Wintertag war vor allem im Osten eine rutschige Angelegenheit. Auf glatten Straßen und Wegen gab es auch tödliche Unfälle.
In Ostdeutschland behinderten Schnee und Eis den Verkehr und verursachten nHunderte UnfälleIn Thüringen kam bei Sondershausen ein Lastwagenfahrer ums Leben, als sein Fahrzeug in einer Rechtskurve ins Rutschen kam und in eine Scheune raste. Im brandenburgischen Trebbin stürzte ein 62-Jähriger auf glattem Gehweg und starb an seinen Kopfverletzungen. Nahe Sieverstedt (Schleswig-Holstein) wurde bereits am Montagabend ein 35-Jähriger tödlich verletzt, als sein Auto mit einem Sattelzug zusammenstieß.
An diesem Mittwoch beginnt der Frühling astronomisch: um 12.02 Uhr steht die Sonne senkrecht über dem Äquator.
Am letzten kalendarischen Wintertag lagen viele Städte wie Berlin oder Halle/Saale unter einer dicken weißen Decke. Zum kalendarischen Frühlingsanfang geht der Winter in die Verlängerung. Schnee, Regen, Frost und viele Wolken - mehr können Meteorologen auch für die nächsten Tage nicht versprechen. Es bleibe kalt bis in die nächste Woche - „je östlicher, desto kälter“, sagte Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. „Sonne ist Mangelware.“
Allein in Brandenburg zählte die Polizei am Dienstag mehr als 300 Unfälle, 30 Menschen wurden auf den glatten Straßen verletzt. In Preilack überstanden 40 Kinder einen Schulbus-Unfall unverletzt, wie ein Cottbuser Polizeisprecher sagte. Das Fahrzeug war beim Anfahren auf glatter Straße gegen einen Zaun gerutscht. In Sachsen-Anhalt wurden insgesamt mehr als 200 Unfälle registriert.
Am Berliner Flughafen Tegel fielen bis zum frühen Nachmittag wetterbedingt mehr als 50 Flüge aus. Wie ein Flughafensprecher mitteilte, kam es außerdem 150 Mal zu Verspätungen von mindestens einer Stunde.
In Sachsen-Anhalt blieb es auf den Straßen überwiegend bei Blechschäden. Auf den Autobahnen stellten sich Lastwagen quer. Nach Angaben des Verkehrswarndienstes gab es unter anderem Behinderungen auf der A14 bei Löbejün und auf der A9 zwischen Dessau-Süd und Halle.
In Mecklenburg-Vorpommern zählte die Polizei landesweit 50 glättebedingte Unfälle. Es blieb vorrangig bei Sachschäden, Verletzte waren die Ausnahme. Starker Wind schränkte auf der Insel Rügen den Fährverkehr ein.
In Sachsen fiel innerhalb kurzer Zeit viel Neuschnee: Auf der A14 bei Leipzig landete ein Lkw im Graben, bei Döbeln gab es bis zum Mittag Verkehrsbehinderungen wegen eines defekten Lastwagens. Auf der A9 bildete sich bei Wiedemar Richtung Berlin ein Stau, weil zwei Fahrstreifen wegen Bergungsarbeiten blockiert waren.
Im benachbarten Tschechien registrierte die Polizei bei bis zu 40 Zentimeter Neuschnee mehr als 100 Unfälle in wenigen Stunden. Bei Olmütz (Olomouc) starb ein Autofahrer, nachdem er mit seinem Wagen gegen einen Brückenpfeiler gefahren war.
Das nordfriesische Husum hat wegen des hartnäckigen Winters und einer Schneedecke im Schlosspark sein traditionelles Krokusblütenfest auf den 6./7. April verschoben. Eigentlich sollten am kommenden Wochenende vier Millionen Krokusse zu sehen sein.
Der Winter macht auch den Organisatoren der Internationalen Gartenschau (igs) in Hamburg Probleme. Bis zur Eröffnung am 26. April müssen noch 200 000 Blumen eingepflanzt werden. Das Pflanzen soll nun am Ostersamstag losgehen.
Auch die Bauarbeiten bei der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg, die an diesem Wochenende beginnen soll, verzögern sich. „Uns fehlen aufgrund des Winters 14 Tage“, sagte Sprecher Rainer Müller. 17 Projekte sind noch im Bau.