Wirbelstürme töten und verletzen Menschen in Asien
Tokio/Neu Delhi (dpa) - Zwei verheerende Wirbelstürme haben in Indien und Japan mehrere Menschen in den Tod gerissen und viele verletzt.
Der gewaltige Taifun „Vongfong“ verletzte am Wochenende im Süden Japans mindestens 25 Menschen. Er wird in dieser Woche auch im Raum Tokio erwartet. Mehr als 210 000 Menschen waren aufgerufen, sich wegen der Gefahr von Überschwemmungen in Sicherheit zu bringen. In Indien starben mindestens fünf Menschen beim Zyklon „Hudhud“. Fast 400 000 Menschen im Bundesstaat Andhra Pradesh sowie im benachbarten Orissa mussten ihre Häuser verlassen, wie der Sender NDTV berichtete.
In Japan war es 19. Taifun der Saison und der zweite heftige Sturm binnen einer Woche. Er unterbrach im Urlaubsparadies Okinawa in etwa 50 000 Haushalten vorübergehend die Stromversorgung. „Phanfone“ war Anfang der Woche über Japan hinweggefegt und hatte neun Menschen in den Tod gerissen. Der neue Taifun „Vongfong“ bewegt sich langsam mit 15 Kilometern pro Stunde fort. Die Windgeschwindigkeiten nahe seinem Zentrum erreichten am Sonntag etwa 180 Kilometer in der Stunde.
Der Zyklon „Hudhud“ in Indien erreichte laut Wetterbehörde Windgeschwindigkeiten von bis 195 Kilometern pro Stunde. Der Sturm werde nach dem Überqueren der Küste schnell an Intensität verlieren, kündigte der Direktor der Wetterbehörde an. Schon am Sonntag erreichten seine Ausläufer nur noch 120 Kilometer pro Stunde.
Taifune sind tropische Wirbelstürme im westlichen Pazifik. Im Indischen Ozean spricht man von Zyklonen. Sie entstehen über dem Meer, wenn das Oberflächenwasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Die infolge der Erddrehung entstehende sogenannte Corioliskraft bewirkt, dass die Luft sich um das Zentrum dreht. Über Land verliert der Sturm schnell an Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. Im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik spricht man von Hurrikanen.