Geklonte Embryonen: Chance oder Tabubruch?
US-Forscher machen Hoffnung auf Heilung von schweren Krankheiten. Andere Wissenschaftler üben Kritik.
Portland. Die einen feiern einen Durchbruch, andere sind entsetzt: Forscher in den USA haben nach eigenen Angaben erstmals menschliche Klon-Embryonen hergestellt und daraus Stammzellen gewonnen. Klonmenschen möchten sie mit dem Verfahren aber nicht herstellen, betonten die Wissenschaftler aus Portland.
Das Team um Shoukhrat Mitalipov verbesserte das Verfahren, das bei Tieren wie dem Klonschaf Dolly schon seit längerem funktioniert, beim Menschen aber bislang scheiterte.
Ziel der Forscher war es, menschliche embryonale Stammzellen zu gewinnen, die das geklonte Erbgut etwa eines potenziellen Patienten tragen. Damit könnten kranke oder verletzte Zellen eines Menschen ersetzt werden. Die Forscher sprachen von einem Durchbruch.
Deutsche Forscher und Politiker reagierten hingegen skeptisch oder empört. Wolf-Michael Catenhusen (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, hält den Ansatz für gefährlich. „Es wird ein Embryo im ersten Stadium erzeugt und anschließend zerstört“, sagte er.