Rostocker Forscher blicken in Nanometer-Bereich

Rostock (dpa) - Als europaweit erste Wissenschaftler können Rostocker Stammzell-Forscher bei ihrer Arbeit bis zu zehn Nanometer große Strukturen in lebenden Zellen beobachten.

Bisher sei es nur mit Elektronenmikroskopen möglich gewesen, Strukturen im unteren Nanometer-Bereich - ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter - sichtbar zu machen. Lebende Zellen würden bei dieser Methode jedoch zerstört, sagte der Leiter des Zentrums für kardiale Stammzelltherapie (RTC), Gustav Steinhoff, am Donnerstag. Das 1,2 Millionen Euro teure Mikroskop ELYRA PS.1 sei mit Fördermitteln des Bundes angeschafft worden.

Die Rostocker Forschung befasse sich mit der Wirkungsweise, Sicherheit und Weiterentwicklung von Stammzell-Therapien gegen Herzerkrankungen. Nach Worten Steinhoffs werde versucht, Stammzellen durch Einschleusung von Genen so zu verändern, dass sie eine größere therapeutische Wirksamkeit oder längere Lebensdauer aufweisen. Das Gen-Einschleusen erfolge über eine neue Methode, deren Mechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist. Mit dem Mikroskop könne auch beobachtet werden, ob die veränderten Zellen unerwarteten Nebeneffekten ausgesetzt sind. Nach Angaben des Mikroskop-Herstellers Carl Zeiss Jena GmbH ist das ELYRA PS.1 bislang nur in Japan aufgestellt worden.