US-Weltraumpionier Scott Carpenter mit 88 Jahren gestorben

Washington (dpa) - Der US-Astronaut Scott Carpenter, der zweite Amerikaner, der die Erde umrundete, ist tot. Carpenter sei am Donnerstag (Ortszeit) in Denver im US-Bundesstaat Colorado gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf seine Frau Patty.

Die genaue Todesursache war zunächst nicht bekannt. Carpenter hatte nach einem Schlaganfall zuletzt in einem Altenheim gelebt. Er war - neben John Glenn - der letzte noch lebende Astronaut des aus sieben Mitgliedern bestehenden ersten Nasa-Teams „Mercury Seven“ gewesen.

Der 1925 in Boulder im US-Bundesstaat Colorado geborene Carpenter hatte zunächst Luftfahrttechnik studiert und dann bei der US-Marine gearbeitet. 1959 wurde er von der Nasa in das erste Astronauten-Team aufgenommen. „Ich habe mich aus einer Reihe von Gründen zur Verfügung gestellt“, schrieb Carpenter in einem gemeinsamen Buch aller Mitglieder der „Mercury Seven“. „Einer davon war, ganz offen, dass ich dachte, es wäre eine Chance auf Unsterblichkeit.“

Seinen einzigen Flug im All absolvierte Carpenter am 24. Mai 1962, als er die Erde dreimal umrundete - als Ersatzmann, weil der eigentlich dafür vorgesehene John Glenn Herzprobleme bekommen hatte. Bei der Landung im Atlantik verfehlte seine Kapsel Aurora 7 den Zielort um rund 400 Kilometer. „Die letzten 30 Minuten des Flugs waren wirklich heikel“, schrieb Carpenter, der viermal verheiratet war und acht Kinder hatte, später. Fast eine Stunde lang war nicht klar, ob der Astronaut überlebt hatte, bis ihn ein Suchflugzeug der US-Marine schließlich fand.