Vorbetrieb von Fusionsexperiment „Wendelstein 7-X“ begonnen
Greifswald (dpa) - Nach neun Jahren ist die Hauptmontage des Kernfusionsexperiments „Wendelstein 7-X“ in Greifswald abgeschlossen. In dem 725 Tonnen schweren, ringförmigen Plasmagefäß soll von 2015 an die Verschmelzung von Atomkernen ähnlich den Prozessen auf der Sonne erforscht werden.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger, Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (beide CDU) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) waren am Dienstag angereist, um den Vorbetrieb der Testanlage im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik symbolisch zu starten.
Die Kernfusion als neue Form der Energiegewinnung ist umstritten. Die Kosten für das Greifswalder Fusionsexperiment hatten sich wegen der längeren Bauzeit von rund 500 Millionen auf über eine Milliarde Euro mehr als verdoppelt.
Oettinger verteidigte die Ausgaben für die Kernfusionsforschung angesichts des steigenden Energiebedarfs und der Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten. Der Anspruch Deutschlands und Europas sei richtig, an der Lösung von globalen Problemen beteiligt zu sein, sagte Oettinger.