Wladimir Putin: Der Mächtige
Wladimir Putin (55) wollte nach eigenen Aussagen nur eines aus dem Kreml mitnehmen: seinen Füllfederhalter.
Beobachter sind aber davon überzeugt, dass er sein neues Amt nicht derart bescheiden bestücken wird: Die Duma, das russische Unterhaus, hat Putin gestern erwartungsgemäß zum neuen Regierungschef gewählt. Er erhielt 392 Stimmen, 56 Abgeordnete votierten gegen ihn. Seinen Posten als Präsident hat Dmitri Medwedew.
"Wenn Putin umzieht, nimmt er die Macht mit", fürchten russische Medien. Der Ex-KGB-Offizier hat nicht versäumt, sein neues Amt noch vor dem Wechsel mit machtpolitisch wichtigen Befugnissen auszustatten. Damit gilt Putin auch künftig als überragende Figur Russlands.
Im Volk ist Putin sehr beliebt. Bei einer kürzlich erschienenen Umfrage zeigten sich 78 Prozent der Russen mit seiner achtjährigen Ära als Kreml-Chef zufrieden: Er wirke "härter" und "strenger" als noch zu seinem Amtsantritt. Selbst die Natur muss sich dem fügen: Heute macht Moskau eine Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Eine Tradition aus dem Kalten Krieges, die Putin belebt hatte. Chemikalien sollen etwaige Wolken vertreiben.