Zehn Jahre nach der Hochzeit: Oranje liebt das Kronprinzenpaar
Zehn Jahre nach der Hochzeit sind die Niederländer immer noch von Willem-Alexander und Máxima begeistert.
Amsterdam. Für Millionen Niederländer ist das Bild unvergessen: Am 2. Februar 2002 gaben sich Kronprinz Willem-Alexander und die bürgerliche Argentinierin Máxima Zorreguieta nach ihrer „Märchenhochzeit“ in Amsterdam bei strahlendem Sonnenschein den ersten Kuss als Eheleute.
Zehn Jahre danach erinnern die in den Farben des Oranier-Königshauses geschmückten Straßen sowie Souvenirs wie Schlüsselanhänger, Tassen oder Kugelschreiber mit dem Konterfei des Paares an das Jubiläum.
Das Schnapszahl-Datum (02.02.02), das sich der heute 44 Jahre alte Thronfolger und seine vier Jahre jüngere Frau für die Hochzeit ausgesucht hatten, scheint ihnen Glück gebracht zu haben.
Die Monarchie genießt im Volk eine breite Zustimmung, und Máxima ist das beliebteste Mitglied des Königshauses — erst an zweiter Stelle folgt Umfragen zufolge ihre Schwiegermutter, Königin Beatrix (74).
Zwar fließt durch die Adern der in Buenos Aires geborenen Volkswirtin kein Tropfen „blaues Blut“. Doch mit ihrer warmen, freundlichen und volksnahen Art hat sie die Niederländer erobert. „Sie ist die Geheimwaffe des Königshauses“, meint der Journalist Piet van Asseldonk.
Dabei hatte Máxima vor zehn Jahren auch schmerzvolle Momente erlebt: Die Regierung des Sozialdemokraten Wim Kok untersagte damals die Teilnahme ihres Vaters Jorge Zorreguieta an der Hochzeit, weil dieser einst der Militärdiktatur in Argentinien als Staatssekretär gedient hat.
Aus Solidarität blieb auch Máximas Mutter Carmen der Zeremonie fern. Die Braut weinte bei der Trauung — und mit ihr vergossen 2,2 Millionen niederländische TV-Zuschauer Tränen.
Willem-Alexander, der früher wegen seiner Zuneigung zu Frischgezapftem als „Prins Pilsje“ (Pils-Prinz) verspottet wurde, und Máxima haben inzwischen eine Großfamilie. Das erhöht ihre Popularität. Drei Töchter haben sie: Catharina-Amalia (8), Alexia (6) und Ariane (4).
Kontroversen sind dem Kronprinzenpaar in den vergangenen zehn Jahren trotz aller Popularität nicht erspart geblieben. So wurde der Kauf einer Luxus-Ferienvilla in Mosambik im Jahre 2007 zum Politikum. Das kostspielige Anwesen in dem armen afrikanischen Land löste besonders vor dem Hintergrund der Finanzkrise in Europa heftige Kritik aus.
Vor zwei Wochen verkauften der Thronfolger und seine Frau das Haus auf der Halbinsel Machangulo am Indischen Ozean schließlich für einen symbolischen Preis an eine Kooperative, die ein Entwicklungsprojekt betreibt.
Angriffen sind Willem-Alexander und Máxima sowie das Königshaus selbst seitens des Rechtspopulisten Geert Wilders ausgesetzt. Zuletzt bemängelte seine islamfeindliche Partei, dass Königin Beatrix und Máxima bei einer Reise in die Golfregion ihre Häupter mit einem Schleier verhüllten.
Die Monarchin verwahrte sich gegen die Kritik und nahm damit auch ihre Schwiegertochter in Schutz. Sie sagte: „Das hat weder Hand noch Fuß.“