Zweiter Tag mit Stromausfall in New York
New York (dpa). Große Hitze an der Ostküste der USA hat zuStromausfällen in New York geführt. Einige tausend Haushalte in derMillionenmetropole waren nach Problemen in einem Umspannwerk amMittwoch den zweiten Tag ohne Elektrizität.
Die Ausfälle betrafen dieRegionen Queens, Brooklyn und Staten Island, wie der lokaleFernsehsender NY1 meldete. Sie hatten am Dienstag begonnen. Auch ineinigen Haushalten Manhattans fiel der Strom aus.
Wegen der Hitze laufen in New York die Klimaanlagen derzeit in vielenGeschäften, Wohnungen und selbst Tiefgaragen auf Hochtouren. Offenbarwar ein Umspannwerk auf Staten Island der großen Belastung durch denhohen Verbrauch nicht gewachsen.
Der Stromversorger Con Edison appellierte an die Menschen, ihreKlimaanlagen nicht so stark zu nutzen. In New York waren besondersheiße Tage vorhergesagt worden.
Schon mehrfach haben Stromausfälle weite TeileNordamerikas lahmgelegt. Millionen Menschen in den USA und Kanadasitzen dann je nach Jahreszeit bei schwüler Hitze ohne Klimaanlage oderbei klirrender Kälte ohne Heizung im Dunkeln.
Der bisher größte „Blackout“ vom 14. bis zum 17. August 2003 betrifftmehr als 50 Millionen Menschen in den USA und Kanada. Zeitweise werdenmehr als 100 Kraftwerke abgeschaltet, darunter 9 Atomkraftwerke. FünfTodesfälle werden im Zusammenhang mit dem Stromausfall registriert. AlsUrsachen gelten Computerfehler bei einem Energieunternehmen in Ohio undein altes Netz.
Im Dezember 1998 löst ein Stromausfall in San Francisco das größteChaos in der kalifornischen Stadt seit dem Erdbeben 1989 aus. Wegeneiner Panne bei Wartungsarbeiten sind in der Stadt und ihrer Umgebungfast 400 000 Haushalte und Firmen etwa acht Stunden ohne Strom. Rundeine Million Menschen sind betroffen.
Nach tagelangem Eisregen erklärt am 10. Januar 1998 US-Präsident BillClinton den Nordosten des Landes zum Katastrophengebiet. Fast vierMillionen Menschen sitzen bei flächendeckenden Stromausfällen ohneHeizung, Licht und Wasser in ihren Häusern.
Die Überhitzung und Überlastung von Hochspannungsleitungen löst imAugust 1996 in neun westlichen US-Bundesstaaten massive Stromausfälleaus. Fünf Millionen Amerikaner müssen bei Gluthitze von etwa 40 GradCelsius bis zu acht Stunden lang ohne Energie auskommen.
Die kalifornischen Städte Los Angeles, San Francisco und San Diegoversinken im Dezember 1982 nach Sturmschäden in Dunkelheit. Auch LasVegas im Bundesstaat Nevada ist ohne Strom. Insgesamt sind rund zweiMillionen Haushalte mindestens eine Stunde lang betroffen.
Der Stromausfall in New York am 13. Juli 1977 erreicht traurigeBekanntheit durch massive Plünderungen. In einer heißen Sommernachtbricht nach einem Blitzschlag in einen Transformator das überlasteteStromnetz zusammen. Bei zehn Millionen Menschen geht das Licht für biszu 25 Stunden aus.
Ein schwerer Stromausfall im Nordosten der USA und in Kanada imNovember 1965 trifft bis zu 30 Millionen Menschen. Ursache ist eindefektes Relais. In New York bricht der Verkehr zusammen, Zehntausendebleiben in Fahrstühlen stecken. Erst nach knapp einem Tag normalisiertsich die Stromversorgung wieder.