Stadt plant eine automatische Bewässerung Pilotversuch für Bäume am Schwarzbach

Oberbarmen · Der verrohrte Bach könnte automatisch Bäume bewässern – Teil des Klimamanagements

Die Sommer werden heißer, die Trockenphasen länger – die Auswirkungen sind für alle spürbar: Menschen, Tiere, Pflanzen und Gewässer. Beispiel Bäume: Durch die zu trockenen Sommermonate sind sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten. So mussten nach den Hitzejahren 2018, 2019 und 2020 in den Folgejahren viele Bäume wegen der durch die Trockenheit erlittenen Schäden gefällt werden.

Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. So gehen Städte dazu über, die gefällten Bäume durch Baumarten zu ersetzen, die besser an die veränderten Klimabedingungen angepasst sind. Daneben testet beispielsweise die Stadt Wuppertal neue Arten der Bewässerung von Straßenbäumen.

So untersucht die Stadt in einem Pilotprojekt den Einsatz von Wassersensoren. An drei Standorten im Stadtgebiet – am Peter-Hansen-Platz, in der Berliner Straße und am Von der Heydt-Platz – sind an neu gepflanzten Bäumen jeweils vier Sensoren in unterschiedlichen Lagen installiert worden. Diese sollen einen sehr genauen Aufschluss darüber geben, ob an diesem Standort gewässert werden muss oder nicht. Dadurch könnte sich die Möglichkeit eröffnen, die häufiger und nötiger werdenden Bewässerungstouren besser und effizienter planen zu können.

Ein weiteres Pilotprojekt plant die Stadt am Schwarzbach. Dabei soll der verrohrte Bach die Bäume automatisch bewässern. Genaue Details, wie dieser Pilotversuch ablaufen soll, kann die Stadt derzeit noch nicht nennen, wie Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler erklärt. „Grundsätzlich ist es machbar. Der Schwarzbach würde sich für den Pilotversuch eignen.“ Nun müsse jedoch erst einmal die Ausführungsplanung erstellt und mögliche Fördermittel beantragt werden. Auch gelte es zunächst, die Politik einzubeziehen. So erarbeite die Verwaltung eine entsprechende Information für die Politiker. Auch müsse eine Ausschreibung erarbeitet werden.

Pilotversuche wie der, der am Schwarzbach geplant wird, oder auch der Versuch mit den an den Bäumen installierten Sensoren seien kleine Versatzteile im Bereich des Klimamanagements und auf dem Weg zur klimaresilienten Stadt – des „großen Überbaus“, so Ulrike Schmidt-Keßler. Es gehe bei diesen Projekten darum, „praktische Erfahrungswerte zu sammeln, die sich dann nach Möglichkeit auf die ganze Stadt übertragen lassen“.

Sollte der Pilotversuch am Schwarzbach machbar sein und sich später als Erfolg zeigen, könnte sich für die Stadt damit eine Möglichkeit ergeben, in den heißen Sommermonaten die Bewässerung der Bäume sicherzustellen und zu verbessern.