ARD: Korrespondent Armbruster bleibt in Kairo

Berlin. Das ARD-Reporterteam wird den Krisenherd Ägypten vorerst nicht verlassen. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Südwestrundfunks (SWR) am Freitag.

Korrespondent Jörg Armbruster, sein Kollege Alexander Stenzel, ein Kameramann und ein kleines lokales Team hätten die Nacht im Ramses-Hilton-Hotel in Kairo verbracht und seien am Freitag auf die Suche nach einem Quartier in einer sicheren Gegend in der ägyptischen Hauptstadt gegangen.

Das ARD-Studio habe sich, so der SWR-Sprecher weiter, als gefährlicher Ort erwiesen, nachdem dort in das benachbarte Quartier des Senders Al Arabiya Schlägertrupps eingedrungen seien. Auch das Hotel wurde als unsicherer Platz eingestuft, weil sich auch dort die Hinweise darauf verdichtet hätten, Schlägertrupps hätten die Hotelleitung unter Druck setzen wollen.

ZDF-Reporter Dietmar Ossenberg, der mit seiner Mannschaft das Studio zwei Tage zuvor verlassen hatte, hatte bereits am Donnerstag Schutz in der deutschen Botschaft gefunden. Über seinen weiteren Verbleib lagen zunächst keine Angaben vor, auch nicht, ob er weiter im Land bleiben werde. Auch im Fall Armbruster wollte der SWR nicht ausschließen, dass er und seine Leute möglicherweise Schutz in der Botschaft finden könnten.

Am Donnerstag hatten sich die Chefredakteure von ARD aktuell, Kai Gniffke, und vom ZDF, Peter Frey, gegen Vorwürfe zur Wehr setzen müssen, ihre Sender berichteten nicht ausreichend über die Vorgänge in Ägypten. Frey betonte dabei, dass an allererster Stelle die Sicherheit der Kollegen stehe.

Das ZDF teilte am Freitag mit, dass der ZDFinfokanal und die Online-Seite von heute.de ab sofort in Teilen das laufende Programm des Nachrichtensenders Al Arabiya übernehmen.

Die Entwicklung der Ereignisse in Kairo und anderen Brennpunkten im Nahen Osten würden von einem Team von Reportern und Dolmetschern des ZDF kommentiert und im Dialog mit Experten eingeordnet. Der ZDFinfokanal ist digital über DVB-T, Satellit und Kabel zu empfangen.