23 Zivilisten bei Anschlag in Afghanistan getötet

Kabul (dpa) - Bei einem Doppelanschlag in der westafghanischen Provinz Herat sind am Donnerstag mindestens 23 Zivilisten getötet und acht weitere verletzt worden.

Der Sprecher der Provinzregierung, Mohiuddin Nori, sagte, bei der ersten Detonation im Distrikt Obay seien alle 22 Insassen eines Minibusses ums Leben gekommen, darunter auch Frauen und Kinder. Ungefähr zur selben Zeit sei im selben Bezirk ein Lastwagen in eine weitere Sprengfalle geraten. Dabei seien neun Menschen verletzt worden. Eine Frau sei später im Krankenhaus an den Verletzungen gestorben.

Ein Taliban-Sprecher dementierte jede Beteiligung der Aufständischen an den Anschlägen. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte dagegen mit, die afghanischen Behörden gingen von einer Urheberschaft der Taliban aus. „Aufständische planen Angriffe wie diese ohne Rücksicht auf Zivilisten, die sie töten, um die Aufmerksamkeit der Medien zu bekommen.“ Die Isaf schließe sich Präsident Hamid Karsai in der Verurteilung dieser „Gräueltat“ an.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen US-Stützpunkt in der südostafghanischen Stadt Gardes wurden am Donnerstag nach offiziellen Angaben zwei afghanische Wachmänner getötet. Der Sprecher der Regierung der Provinz Paktia, Rohullah Samun, sagte, sieben weitere Mitarbeiter einer privaten afghanischen Sicherheitsfirma seien verletzt worden. Der Selbstmordattentäter habe sich vor dem Stützpunkt in der Provinzhauptstadt in die Luft gesprengt.

Ein Isaf-Sprecher sagte, ausländische und afghanische Soldaten seien nicht zu Schaden gekommen. Dem Attentäter sei es nicht gelungen, in die Basis einzudringen. Den äußeren Sicherungsring um Isaf-Stützpunkte bilden oftmals Mitarbeiter privater afghanischer Sicherheitsfirmen.

Afghanische Soldaten erschossen unterdessen in der südlichen Provinz Kandahar drei Polizisten. Drei Polizisten, eben so viele Soldaten sowie sechs Zivilisten seien bei dem Gefecht verletzt worden, sagte ein Kommandeur der Grenzpolizei in Kandahar.

Die Isaf teilte am Donnerstag mit, bei einem Gefecht in der ostafghanischen Provinz Nangarhar seien am Vortag zahlreiche Aufständische getötet worden. Sie hätten afghanische und ausländische Soldaten mit Panzerfäusten, Maschinengewehren und Schnellfeuergewehren angegriffen. Die Truppen hätten das Feuer erwidert. Zwei Aufständische seien gefangen genommen worden.