Abbas bereit zu Nahost-Verhandlungen

Bogotá (dpa) - Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat in Kolumbien seine Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Nahost-Friedensgespräche bekräftigt. Allerdings müsse auch Israel dem Vorschlag des Nahost-Quartetts zustimmen.

Gleichzeitig äußerte er am Montag in Bogotá seine Zuversicht auf ein friedliches Zusammenleben von Israel und den islamischen Ländern. Auch Israel hatte am Vortag seine Bereitschaft zu neuen Gesprächen signalisiert.

„Wir sind der Toten und des Krieges müde“, erklärte Abbas am Montag in Bogotá, wo er von der linken Bürgermeisterin Clara López die Schlüssel der Stadt empfing. „Der Extremismus ist der Weg der Enttäuschung“, sagte der Palästinenserpräsident. „Wir werden den Kriegen ein Ende setzen und Israel wird nicht nur mit uns, sondern mit allen islamischen Ländern friedlich zusammenleben, die akzeptiert haben, die israelische Flagge zu hissen, wenn ein Friedensvertrag zustande kommt.“

Abbas befindet sich auf einer Lateinamerika-Reise, um Unterstützung für die Anerkennung Palästinas in den Vereinten Nationen zu suchen. Kolumbien, zur Zeit Mitglied des Sicherheitsrats, hat sich bisher für die Anerkennung im Rahmen der Bemühungen des Nahost-Quartetts ausgesprochen.

Das Quartett - die USA. Russland, UN und EU - hatte am 23. September einen Fahrplan für neue Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern vorgelegt. Demnach sollten beide Seiten binnen eines Monats mit den Gesprächen beginnen und bis Ende 2012 einen Friedensvertrag ausarbeiten. Die Palästinenser hatten zuletzt von Israel einen Stopp des Siedlungsbaus in den besetzten Gebieten als Vorbedingung gefordert.