Bin-Laden-Schwiegersohn plädiert auf nicht schuldig
New York/Washington (dpa) - Bei seiner ersten Anhörung vor einem US-Gericht hat der Schwiegersohn von Osama bin Laden auf „nicht schuldig“ plädiert.
Die Vorwürfe der „Verschwörung zur Ermordung von Amerikanern“ seien falsch, sagten die Anwälte von Suleiman Abu Gheith am Freitag vor einem Richter in New York. Zuvor war ihm die Anklage verlesen worden. Der Schwiegersohn des 2011 getöteten Terrorführers war in der vergangenen Woche in Jordanien gefasst worden.
Der Gerichtstermin in Manhattan war rasch wieder beendet. Der Richter setzte die nächste Anhörung auf den 8. April fest. Bis dahin soll auch die Freigabe von Geheimdienstinformationen geklärt sein. Zuvor hatte es in den USA eine Diskussion gegeben, ob dem mutmaßlichen Terroristen der Prozess nicht vor dem Militärtribunal in Guantánamo Bay auf Kuba gemacht werden müsse. Der Vorwurf der Mordverschwörung kann aber nur vor einem zivilen Gericht verhandelt werden.
Das Weiße Haus verteidigte seine Entscheidung für einen Prozess in New York. Es gebe in der US-Regierung einen „breiten Konsens darüber“, ein ziviles Gericht einzuschalten, sagte Sprecher Josh Earnest. In der Vergangenheit habe es sich oft als richtig erwiesen, Terrorverdächtige auf diese Weise zur Verantwortung zu ziehen, darunter den verhinderten Times-Square-Attentäter Faisal Shahzad und den als „Unterhosenbomber“ bekannt gewordenen Umar Farouk Abdulmutallab.
Der gebürtige Kuwaiter Abu Gheith hatte in Videos, neben seinem Schwiegervater Bin Laden sitzend, immer wieder Menschen in der westlichen Welt mit Mord gedroht. Sie sollten besser „in kein Flugzeug steigen und nicht in Hochhäuser gehen“. Die Muslime hätten das Recht, Millionen Amerikaner zu töten.
Nach Medienberichten war Abu Gheith vor mehreren Monaten in der Türkei festgenommen worden. Er soll mit einem gefälschten Pass aus dem Iran eingereist sein. Die türkischen Behörden hätten ihn schließlich nach Kuwait abgeschoben - auf dem Weg dahin sei er aber in der vergangenen Woche von den Amerikanern in Jordanien verhaftet worden. An der Operation seien CIA und FBI beteiligt gewesen.
Ankara habe es abgelehnt, den Mann direkt an die USA auszuliefern, um nicht Ziel von Anschlägen zu werden, hatte die türkische Zeitung „Hürriyet“ am Donnerstag berichtet.
Abu Gheith soll „eine Schlüsselrolle“ in dem Terrornetz gespielt haben. „Vergleichbar mit einem Consigliere (Berater) in einer Mafiafamilie oder einem Propagandaminister in einem totalitären Regime“, hieß es beim FBI. Mit der Heirat von Bin Ladens Tochter Fatima habe er seine Bindung zu dem Netzwerk noch vertieft.