Deutlicher Position beziehen
Der Konflikt mit Russland hat sich auch auf die Besetzung der EU-Spitzenposten niedergeschlagen. Mit Donald Tusk wird auf der einen Seite ein Merkel-Vertrauter und überzeugender Europäer Ratspräsident.
Auf der anderen Seite ist der Pole aber auch ein couragierter Putin-Kritiker. Es ist zu hoffen, dass er im Vergleich zu seinem Vorgänger hörbarer ist und dem Amt auch gegenüber den Staats- und Regierungschefs mehr Gewicht verleihen wird.
Tusk muss mit seiner Erfahrung wettmachen, was seiner Außenbeauftragten Mogherini fehlt. Die junge Italienerin erfüllt zwar nahezu jede Quote. Kompetenz und Vernetzung in der Diplomatie muss sie aber erst nachweisen. Ihr Vorteil: Sie hat ideale Umstände, um sich schnell zu profilieren. In der Chance steckt aber auch das Risiko. Das gilt ebenso für die EU.