Beziehung London-Brüssel Deutsche Wirtschaft enttäuscht über Mays Brexit-Rede

Brüssel/London (dpa) - Die deutsche Wirtschaft zeigt sich enttäuscht über die britischen Vorschläge für die Zeit nach dem Brexit. „Die Stimmung zwischen London und Brüssel bleibt frostig“, warnte DIHK-Präsident Eric Schweitzer nach einer Grundsatzrede von Premierministerin Theresa May in London.

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„Leider hat die Rede von Theresa May nicht dazu beigetragen, das Eis zu brechen und den Brexit-Verhandlungen neuen Schub zu geben.“

Es bedürfe schon sehr viel Kreativität, die britischen Vorstellungen in ein Abkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union zu gießen, fügte Schweitzer hinzu. „Die Wirtschaft braucht aber eine klare Orientierung.“ Die deutschen Exporte seien bereits zurückgegangen. „Die Rede von May war zu wenig, um diesen negativen Trend zu stoppen.“

Zuvor hatte schon der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, Sorge über den Verlauf der Brexit-Verhandlungen geäußert. „Aus Sicht der Wirtschaft haben wir Sorge, dass sich die Fronten auf beiden Seiten verhärten und dass es nicht zu konkreten Ergebnissen kommt“, sagte Kempf der Deutschen Presse-Agentur. Um schwerwiegende Folgen des für März 2019 geplanten Brexits zu vermeiden, brauche es aber ein möglichst umfassendes Handels- und Wirtschaftsabkommen.