Erdbeben erschüttert US-Ostküste: Kapitol evakuiert

40 Sekunden lang bebte die Erde. US-Bürger dachten erst an einen Terroranschlag. Atommeiler abgeschaltet.

Washington. Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat am Dienstag um 13.51 Uhr Ortszeit mehr als 40 Sekunden lang weite Teile der US-Ostküste erschüttert. In der Hauptstadt Washington mussten Pentagon, Kapitol (Foto: dpa), Außenministerium sowie zahlreiche Hochhäuser evakuiert werden. Auch auf Martha’s Vineyard, dem Urlaubsort von Präsident Barack Obama, sollen die Erschütterungen zu spüren gewesen sein. Meldungen über Verletzte lagen zunächst nicht vor, doch gab es erheblichen Sachschaden.

Laut der zuständigen Behörde Geological Survey (USGS) lag das Epizentrum des Bebens im Ort Mineral, Virginia, 130 Kilometer südwestlich von Washington. Die Folgen waren allerdings entlang der gesamten Ostküste und westlich bis nach Indianapolis zu spüren. In New York wurden ebenfalls zahlreiche Gebäude evakuiert.

Michael Bailey, ein Regierungsbeamter, erlebte das Beben in einem Restaurant in Washington. „Plötzlich bewegte sich der Boden, es flogen Besteck und Geschirr durch die Luft, Menschen schrien.“

Wie viele andere Augenzeugen auch glaubte Bailey zunächst, dass es sich um einen Terroranschlag gehandelt habe. „Ich war fest überzeugt, eine Detonation gehört zu haben. Er sei „richtig erleichtert gewesen, als wir erfuhren, dass es sich nur um ein Erdbeben handelte“.

Aus Sicherheitsgründen mussten ein Kernkraftwerk in der Nähe des Epizentrums sowie neun weitere Reaktoren in den betroffenen Gegenden abgeschaltet werden.

Nach Angaben des USGS handelt es sich im US-Staat Virginia um das stärkste Erdbeben seit 1897. Die Experten erwarten, dass es zu schwächeren Nachbeben kommt, die auf der Richterskala maximal 3,0 erreichen.

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